Anzeige, tagebook des Museum Fünf Kontinente

Teppiche, Textilien und andere Kostbarkeiten aus Tibet

Tagebook Archiv

Als 1994 Justyna und Michael Buddeberg bei ihrem ersten Besuch in Lhasa einen kleinen Sitzteppich erwarben, war die Begeisterung für Tibet und seine Kultur geweckt – und der Grundstein für eine große Sammlung gelegt. „Vielleicht war es die ungewöhnliche Art, nach Tibet zu gelangen, die uns diesen tiefen Eindruck vermittelte. 1994 starteten wir vom Westen Chinas auf dem beschwerlichen Landweg nach Tibet. Die hohen Pässe, die Fahrt durch den Changtang, die Offenheit und Freundlichkeit der Tibeter, vor allem aber der erste Kontakt mit einer faszinierenden, buddhistisch geprägten Hochkultur, nahm uns so gefangen, dass uns völlig klar war: Da fahren wir nächstes Jahr wieder hin.“ erzählt das Ehepaar mit nicht verblassender Sammlerleidenschaft. Daraus wurden 16 Reisen ins zentralasiatische Hochland, in denen sie tibetischen Teppiche, Textilien und andere Kostbarkeiten zusammentrugen, die nun erstmals ausgestellt werden.

Teppiche zum Sitzen und Schlafen oder als Ausstattung für Reitpferde spielen in der traditionellen Kultur Tibets eine zentrale Rolle. Besonders die Vielfalt an Formen und Motiven und die Perfektion ihrer Technik fasziniert. Die Bandbreite der Muster, von der einfachsten Gestaltung, dem einfarbigen Teppich ohne Bordüre über hochkomplexe Darstellungen von Phönix- und Drachenpaaren bis hin zu rein geometrischem Design wie Schachbrettmuster und Swastikagitter, sowie verspielte florale Darstellungen, ist einzigartig.

Auch den takyab genannten Knüpfteppichen zum Schmuck der Pferdestirnen, ist besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Nicht ohne Grund werden sie auch als “Pferdejuwelen” bezeichnet.

Neben Teppichen und Textilien umfasst die Sammlung tibetischen Schmuck, bemalte Möbel aus Klöstern und adeligen Haushalten sowie die von der Forschung weitgehend unbeachteten prachtvoll verzierten Endkappen von Thangka-Stangen. Sie dienten als Griffe, um die bekannten Rollbilder, die Thangkas, auf- oder abzurollen und stellen Meisterwerke tibetischer Metallbearbeitungskunst aus fünf Jahrhunderten dar.

Zu sehen ist die Ausstellung „Aus dem Land des Schneelöwen. Kostbarkeiten aus Tibet 15.–20. Jahrhundert. Die Sammlung Justyna und Michael Buddeberg“ noch bis 18. Juni 2017 im Museum Fünf Kontinente.

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