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Achtung, fertig, los!

Natalya Nepomnyashcha
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fertiglos

Kommenden Freitag rocken Fertig, los! die 59to1- Bühne. Mit dabei: Patrick Richardt und das Elektro-Dj-Team aus dem Hause “so not berlin”. Das Beste: mucbbook verlost 2×2 Karten. Schreib uns einfach eine Mail an mitmachen@mucbook.de, mit etwas Glück bist du übermorgen mit von der Party. Wir gratulieren Stephanie und Christoph!

Und weil es so schön passt: Für das mucs-Magazin hat sich Natalya Nepomnyashcha mit Philipp Leu (Gesang, Gitarre) und Julia Viechtl (Bass) von Fertig, los! im Café Forum getroffen. Im Interview dreht sich alles um das verflixte 17te Lebensjahr.

Mit 17…

1…, wolltet ihr schon damals Musiker werden?
Philipp: Ja, das wusste ich schon viel früher. Mit 7 habe ich bereits Klavier gespielt, mit 15 Gitarre. Spätestens da stand für mich fest, dass ich in eine Band gehöre. Das Singen klappte damals zwar noch nicht, aber ich hab’s gelernt. Julia: Mit 17 war ich schon in der Band und wusste genau, dass ich den Weg auch weiterhin verfolge.

2…, wie lief es in der Schule?
Philipp: Ich war ein guter Schüler, bin aber oft ausgelacht worden, weil mich alle in der Schule für schwul hielten. Dabei war ich der Einzige, der eine Freundin hatte. Julia: Ich war zwar nicht so gut, aber mein Abi war dann genauso gut wie Philipps. (lacht)

3…, welche Musik habt ihr gehört?
Philipp: Ich hörte Bush. Aber nicht den US-Präsidenten, sondern die Londoner Band „Bush“. Aber auch „Selig“ und „Muse“.

4…, was waren die Lieblingssendungen im Fernsehen?
Philipp: „Verbotene Liebe“. Ich bin da aus Versehen einfach reingerutscht, denn die Sendung kam immer vor den „Simpsons“ und ich musste die paar Minuten überbrücken. Ich habe mir immer gesagt, ich höre auf zu gucken, wenn alle Probleme gelöst sind, aber das geht nicht bei einer Soap.

5…, das Lieblingsbuch?
Philipp: „Der Steppenwolf“ von Hermann Hesse. Den habe ich zwischen 17 und 23 gelesen, da habe ich wohl sechs Jahre dafür gebraucht.

6…, was habt ihr euch gerne angezogen?
Philipp: Dreadlocks rule! Ich sah so aus, als würde ich kiffen! Deshalb wurde ich oft von der Polizei angehalten (schmunzelt). Julia: Wie ein Hippie! Ich hatte zwar keine Dreadlocks, aber eine ausgewaschene rote Schlaghose.

7…, was habt ihr an der Zeit so ganz und gar nicht gemocht?
Philipp: Schule war immer Nebensache, sonst hat alles gepasst. Julia: Es war eine schöne Zeit, die möchte ich auf keinen Fall missen! Wir hingen ständig an der Isar rum.

8…, gab es da Sprüche, die ihr damals gerne an die Wände gesprüht hättet?
Philipp: „Smash Capitalism“ wäre es bei mir damals gewesen. Julia: „Kein Bock, Musik zu studieren“. Damals fand ich‘s so schlimm, weil’s jeder in meinem Umfeld gemacht hat. Und jetzt studiere ich selbst Musik.

9…, mit welchem Job habt ihr euer Taschengeld aufgebessert?
Philipp: Ich habe Zeitungen ausgetragen. Julia: Ich habe in einem Café bedient.

10…, wofür habt ihr das Geld ausgegeben?
Philipp: Zu meiner Zeit gab’s ja noch echte Singles. Man zahlte 10 Mark für ein Lied. Heute kostet ein Lied 99 Cent und trotzdem kauft’s keiner.

11…, was war euer Lieblingswort?
Philipp: „Vielleicht“ habe ich damals in jedem Satz ein paarmal gesagt. Julia: „Endskrass“, und überhaupt alles mit „ends“ vorne dran.

12…., welches Wort, das ihr damals benutzt habt, ist aus eurem Wortschatz gestrichen?
Philipp: „Zieg‘n“ für eine Zigarette sagt keiner mehr.

13…, was hättet ihr damals gerne verändert?
Philipp: Ich wollte damals, dass die ganze Welt kommunistisch wird. Heute bin ich erwachsener und finde, dass wir erst mal einfach wieder sozialer werden sollen.

14…., wie habt ihr das andere Geschlecht kennengelernt?
Philipp: An der Isar, da flogen Fledermäuse um uns herum! Und in Kirchengemeinden gab es immer Partys, die Veranstalter nannten sich „Die Scheinheiligen“. Julia: In der Schule. Oder auf Übernachtungspartys.

15…, was war damals das beliebteste Kommunikationsmittel?
Philipp: Handy, damals noch ohne T9. Man musste noch jeden Buchstaben einzeln tippen. Julia: Handy. Und Faxe waren auch sehr beliebt, ehrlich!

16…., hattet ihr damals Erlebnisse, die euch später zu Texten inspirierten?
Philipp: Bei „Pläne für Zukunft“ inspirierte mich die Erfahrung, als meine damalige Freundin mir eine Karte für das Konzert meiner Lieblingsband schenkte. Dann bin ich mit ihr zusammengeblieben, bis das Konzert vorbei war.

17…., wäre es für euch damals infrage gekommen, aus München wegzugehen?
Beide: Damals wollte jeder in Berlin studieren, wir auch. Aber mittlerweile haben wir alles hier vor Ort: unsere Band, den Proberaum. Wir sind jetzt so oft auf Tour und in anderen Städten unterwegs. Da fühlt es sich schon wie Urlaub an, wieder in München zu sein.

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