Kultur, Was machen wir heute?

Die Natur auf der einen – der Mensch auf der anderen

Die Menschheit hat sich durch die Technisierung und Urbanisierung immer weiter von der Natur entfernt und nimmt sich selbst immer weniger als Teil von ihr wahr. Doch kann eine vollständige Trennung existieren?
Die Ausstellung „Mensch und Natur“ der Fotografen Michael Dengler und Achim Frank beschäftigt sich mit dieser Frage. Dabei entstehen Kontraste. Der Erste steckt schon in den Begriffen Mensch und Natur. Ebenso grundverschieden sind auch die Herangehensweisen der beiden Künstler. Achim Frank sieht in erster Linie die Schönheit der Natur und bei Michael Dengler steht der Mensch im Zentrum der Fotografie. Auf den zweiten Blick allerdings finden sich doch Gemeinsamkeiten in der Arbeit der beiden Künstler. Genau wie sich Natur und Mensch nicht gänzlich voneinander trennen lassen.

So erahnt man in Achim Franks Landschaftsaufnahmen doch auch die Existenz des Menschen. Hinter zartrosa Kirschblüten versteckt sich eine graue Betonwand und Spuren im Schnee zerstören die Illusion der unberührten Natur. Seine Bilder sind verschieden wie die Länder und Situationen, in denen sie entstanden. Seine Liebe zur Fotografie entdeckte er zudem auf Reisen.

Die Menschen auf Michael Denglers Fotos wirken geerdet, nicht bearbeitet und auf diese Weise natürlich. Hier entspricht die Schönheit nicht dem gängigen Ideal, sondern wirkt rauer und natürlicher. Er selbst arbeitet auch als Modefotograf und hält es für eine angenehme Abwechslung, mit „normalen“, zumindest nicht perfekt aussehenden, Menschen zu arbeiten. Außerdem zeigen seine Bilder den Menschen teilweise ungeschützt im Kontext der Natur.

Die Besucher – oder hier die Künstler – finden sich beim Besuch der Ausstellung selbst in einer raumübergreifenden Installation wieder, die zum Ausstellungskonzept passt.

Die Ausstellung findet noch bis zum 01.09.2012 im Ponyhof Artclub in der Pestalozzistraße 14 statt. Geöffnet ist sie Montag bis Freitag von 14.00-19.00 Uhr und Samstag von 14.00-open end.