Kurios, Leben

Alles very german in Australien?!

Laura Stecher
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Laura Stecher berichtet auf ihrer Australienreise von den teilweise skurilen Eindrücken einer Deutschen im ältesten deutschen Dorf am anderen Ende der Welt.

Blau weiße Fahnen wehen stolz im Wind, Jodelgesang dudelt aus Lautsprechern, Touristen prosten sich herzlich mit schweren Bierkrügen zu – und das alles am anderen Ende der Welt.

Hahndorf liegt in der Nähe von Adelaide und bezeichnet sich selbst als „Australia`s oldest German town“. Das Dorf wurde 1938 von Lutheranern aus Preußen gegründet. Sie flohen aus ihrer Heimat, da sie dort auf Grund ihrer Religion verfolgt wurden. Ihr neues Zuhause benannten die Siedler nach dem Kapitän ihres Schiffes, der ihnen dabei geholfen hatte, Land in Australien zu finden.

Laura Stecher erzählt von ihren impressionen im ältesten deutschen Dorf Australiens

Heute versucht Hahndorf immer noch „very German“ daher zu kommen. Das Ergebnis sind unzählige Geschäfte vollgestopft mit Kuckucksuhren, Bierkrügen und Kochschürzen mit strammen Burschen in Lederhosen. Dagegen wirken die Souvenirläden rund um den Marienplatz fast harmlos. Cafés werben mit „traditional German cake“. Leider besteht dieser aus Apfelstrudel und Bienenstich, die aussehen als würden sie aus der Tiefkühltruhe kommen, und Donuts in Form von Brezen. War wohl nichts mit dem Traum von einer cremigen Sahnetorte.

Und was die bayrischen Fahnen jetzt genau mit den Siedlern aus Preußen zu tun haben, kann ich leider auch nicht erklären. Das Bild von einem jungen Madl im Dirndl und einem Bierkrug in der Hand lässt sich wohl besser vermarkten als das von ein paar religiösen Protestanten, die die trockene Erde Südaustraliens bewirtschaften.

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