Kultur, Was machen wir heute?

Abgenabelt

Christoph Leischwitz
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Im lothringer 13/laden gibt es ab morgen die Ausstellung “Für immer dein” über Erziehen und Entziehen zu sehen. Denn: Laut Veranstalter kann man bei der Wahl seiner Eltern nicht wählerisch genug sein.
Irgendwann sind wir erwachsen, und aus den Eltern werden seltsame Leute,

denen man mit gemischten Gefühlen gegenübertritt: einer Haltung zwischen
Vertrautheit und Fremdheit, Zuneigung und Distanzierung, Bewunderung und
manchmal Verachtung. Wir sind auf dem Sprung, wollen Abstand gewinnen;
und gleichzeitig ist da etwas, das uns festhält, weil wir in unseren Eltern wie
durch einen Zerrspiegel etwas sehen, das uns erschreckend nahegeht:
uns selbst.

Für immer Dein zeigt sieben deutsche und internationale Künstler, die das

Verhältnis zu ihren Eltern zum Thema ihrer Arbeit machen: als metaphorische
Abrechnung mit der Kindheit (Sandra Hauser), als Versuchsanordnung, die
auf ironisch-ernste Weise den Rollentausch mit Vater und Mutter durchexerziert
(Johannes Evers), als schonungslose, traurig-absurde Studie der alkoholkranken
Mutter (Robert Melee), als seltsam intime Dreiecksbeziehung zwischen dem
Sohn, seiner Mutter und ihren Liebhabern (Leigh Ledare), als Parabel über
Fürsorge und Liebessehnsucht (Anna Jermolaewa), als Reinszenierung der
eigenen Geburt (Anna Witt) – und schließlich als berührende Dokumentation einer
letzten Reise mit der Urne des Vaters (Björn Rodday).
Konzept: Verena Seibt, Christian Hartard
Eröffnung: Donnerstag, 18. März, 19 Uhr, Lothringer Str. 13

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