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Alle für die Halle – Große Zukunft und Ideen für die Paketposthalle

Anjuscha Nitsche

Ende 2024 wird die Deutsche Post nach Germering umziehen. Das bedeutet, dass dann auch die Paketposthalle in Neuhausen leer stehen wird. Das riesige Gebäude mit einer Spannweite von 150 Metern und einer Größe von zwei Fußballfeldern kann dann eine neue Funktion erhalten; und das soll es auch. Organisiert vom renommierten Stadtentwicklungsbüro urbanista und im Auftrag der PI Nymphenburg Entwicklungs GmbH & Co. KG, eine Projektgesellschaft der Büschl Unternehmensgruppe soll die Paketposthalle an der Friedenheimer Brücke und und das umliegende Areal zu einem riesigen öffentlichen Freiraumquartier werden.

Aber was genau bedeutet das?

Ralf Büschl, Dr. Julian Petrin, Prof. Dr. (Uni. Florenz) Elisabeth Merk, Lissie Kieser und Michi Kern (v.l.n.r) den Beteiligungsprozess vor.
©textbau.media

Beim Pressegespräch am Dienstag, den 7. März 2023 ging es genau um solche Fragen: Was soll das Quartier beinhalten? Warum braucht München überhaupt ein solches Quartier? Und wer entscheidet (mit) über die Zukunft der Paketposthalle? Stadtbaurätin Prof. Dr. (Univ. Florenz) Elisabeth Merk, Vorsitzende des Bezirksausschusses Stadtbezirk 9. Anna Hanusch, Vorsitzender des Beirats der Büschl Unternehmensgruppe Ralf Büschl, Kunsthistorikerin und Kulturmanagerin von This Is Really Happening Lissie Kieser, This Is Really Happening, Gastronom und Kulturveranstalter Michi Kern sowie Stadtforscher und Geschäftsführer von urbanista Dr. Julian Petrin berichteten über die Ideen und Visionen, aber auch über bevorstehende Schwierigkeiten und Herausforderungen.

Das Quartier – Ein Ort des Dialogs, des Austauschs und der Kommunikation

Seit ihrer Fertigstellung im Jahr 1969 steht die Paketposthalle für eine Art Sinnbild der Kommunikation. Denn während hier anfangs Pakete angeliefert und sortiert wurden, wurde die Halle 1997 zum Briefverteilzentrum. Und genau wegen dieser Geschichte, so Stadtbaurätin Prof. Dr. (Univ. Florenz) Elisabeth Merk, soll dieser Ort ein Ort des Dialogs, des Austauschs und der Kommunikation werden.

Entstehen soll ein Quartier, aus Grünflächen, Höfen und zwei Türmen, das urbane Vielfalt in Form von Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Genießen bietet. Das Herzstück jedoch soll die ehemalige Paketposthalle werden. Die Vision von Ralf Büschel ist, dass „die Halle wie eine Sonne in das ganze Quartier hineinstrahlt, denn es ist ein großes schwarzes Loch beim Hineinschauen und es braucht einen Stern, der strahlt und genau das soll diese Halle werden.“

Was in die Halle kommt, kann jeder mitbestimmen

In der Halle soll eine Multifunktionsarena entstehen, so viel steht fest. Denkbar sind als Gastronomie, aber auch Sportangebote, Sitzgelegenheiten und konsumfreie Zonen. Während im Untergeschoss ein riesiger Konzertsaal für bis zu 3000 Besucher*innen geplant ist, ist die weitere Nutzung der Halle bisher noch weitgehend ungeplant. Aus gutem Grund:

Denn wenn die Halle ein Ort der Begegnung und Kommunikation werden soll, muss beides bereits im Entstehungsprozess vorhanden sein. Öffentliche Freiräume in Städten sind ein rares Gut und dennoch sind sie unfassbar wichtig, nicht zuletzt auch für das Wohlbefinden der Bürger*innen. Es stellt sich also die Frage: Was genau brauchen die Einwohner*innen Münchens? Und genau an dieser Frage soll das Projekt Halle für Alle ansetzen. Partizipation und Kooperation sind die wichtigsten Eckpfeiler rund um die Frage nach der Nutzung der Halle. „Die menschlichen Bedürfnisse und Fähigkeiten in den Mittelpunkt stellen und zum Ausgangspunkt von Quartiersentwicklung werden lassen, denn die Zukunft heißt Kooperation“ so Lissie Kieser.

Jede*r in München kann also ab jetzt ein Teil der Co-Kreation der neuen Halle für München sein und noch bis Ende März seine Ideen und Wünsche für die Nutzung einreichen. Denkbar ist praktisch alles, was sich mit Themen wie Brandschutz, Licht und Klima vereinbaren lässt.

Danach wird es ein Voting für Bürger*innen und auch eine Fachjury geben, bevor es mit den besten Ideen im Gepäck in ein Design Camp geht, um konkrete Ideen und Umsetzungen herauszuarbeiten. Generell kann man Ideen zu sechs Themengebieten vorschlagen: Gastro, Kunst+Kultur, Konsumfrei, Spiel+BGenerell können Ideen zu sechs Themenbereichen eingereicht werden: Gastronomie, Kunst+Kultur, Konsumfrei, Spiel+Bewegung, Grün, Innen+Außen.

Die Zukunft der Paketposthalle liegt also wahrlich in den Händen aller Münchner*innen und gibt die Chance auf einen öffentlichen Freiraum, der alle lockt. Mitmachen könnt ihr unter: https://allefuerdiehalle.de/mitmachen/


Beitragsbild: textbau.media

Disclaimer in eigener Sache: Marco Eisenack, Herausgeber von MUCBOOK ist mit seinem Kreativ-Büro textbau.media mit Kommunikationsleistungen im Rahmen der Bürgerbeteiligung beauftragt. Die Redaktion ist unter der Leitung von Sophia Hösi selbstverständlich unabhängig.

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