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Art 5 – Kunst und Demokratie

Platform

Die Ausstellungsreihe Art 5 thematisiert die Beziehung von Kunstfreiheit und Demokratie anhand künstlerischer Positionen aus Südkorea, Japan und Europa.

In seiner Ausstellungsreihe Art 5 bringt der Art5 e.V. in der PLATFORM, im super+CENTERCOURT sowie im öffentlichen Raum Münchens künstlerische Positionen und deren möglichen Interdependenzen zwischen demokratischen Prozessen und Kunstfreiheit in den Fokus. Der Ausstellungstitel Art 5 ergibt sich durch seine doppelte Bedeutung als Abkürzung des Artikel 5 im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und art für Kunst. Ein Künstler*innengespräch, zwei kuratorische Führungen und zwei Podiumsdiskussionen adressieren Potenziale und Herausforderungen an der Schnittstelle von politischem und künstlerischem Handeln: Wo liegen Freiheiten, Möglichkeiten und Grenzen ästhetischer Praktiken und Ausdrucksformen für politische Realitäten? Welche Rolle haben Kunstwerke für Erinnerungskultur und Erinnerungspolitik in Asien, Deutschland und im globalen Kontext?

KIM Insuk, 2021, 99x84cm, korean Ink, acrylic and laquer on canvas © CHUNG Yongchang

In der Halle der PLATFORM (22. Juli – 15. September, Eröffnung: 21. Juli) lenken Werke von fünf Künstler*innen aus Südkorea, Japan und Deutschland den Blick auf globale Entwicklungen: CHUNG Yongchang (KR/DE) befragt in großformatigen Portraits die Lebensumstände von Individuen vor dem Hintergrund repressiver Systeme, FUJII Hikaru (JP) entwickelt multimediale Tableaus, die Kunst als Möglichkeit aktiven gesellschaftlichen Handelns inszenieren, KIM Siyoung (KR/DE) untersucht in ihren Modellen szenisch-figürlich individuelle Verantwortung gegenüber tatsächlichen wie auch medial vermittelten, dokumentierten Zivilisationsbrüchen, LEE Dong-Hwan (KR) richtet druckgrafisch den Blick auf couragiertes, gefährdetes Vorgehen Einzelner gegen die Ohnmacht durch diktatorische Übermacht und NOH Suntag (KR) fotografiert dort, wo Regierung und Bürger*innen keinen Dialog mehr führen können oder wollen und Kontroversen in existentiellen Konflikten eskalieren.

The Primary Fact, 2018, Photo © FUJII Hikaru

Im super+CENTERCOURT (22. Juli – 15. September) thematisiert die Statue of Peace von KIM Seokyung & KIM Unsung (KR) skulptural den gesellschaftlichen Umgang mit sexualisierter Gewalt im 2. Weltkrieg. Ihr Fokus liegt auf der Enttabuisierung durch transnationale Aufarbeitung.

Im U-Bahnhof Aidenbachstraße (14. – 23.September), der U-Bahn-Passage Odeonsplatz (21. – 30. September) und auf Kultursäulen und Plakatflächen im Stadtraum (27. September – 01. November) begegnet die Öffentlichkeit einer Neuformulierung aller 30 Artikel der Erklärung der Menschenrechte. Dabei gleicht das Duo Libia Castro & Ólafur Ólafsson (ES/IS) in ihrer Partial Declaration of Human Wrongs die universelle Utopie der Erklärung der Menschenrechte mit der Realität ab.

Die Ausstellung wird kuratiert von YOO Jae-Hyun, Lena von Geyso und Alexander Steig, in Zusammenarbeit mit Dr. Christian Landspersky und Adam Langer.


Beitragsbild: State of Emergency, 2006, Photo © NOH Suntag

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