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Endlich wieder ARTMUC, endlich wieder Kunst anschauen!

ARTMUC

Es sind auch die nicht ganz alltäglichen Dinge, die sich mit der Pandemie verändert haben. Und irgendwann merkt man plötzlich wieder, wie sehr man sie vermisst hat: Zum Beispiel: durch die Gänge einer Ausstellungshalle schlendern und sich ganz gemütlich ganz unterschiedliche Kunstwerke von Künstler*innen aus aller Welt anschauen.

Dazu war die ARTMUC alljährlich ein fixer Wert im Jahreskalender. Dann war alles anders. Aber jetzt steht er wieder vor der Tür: Der Kunstherbst mit der ARTMUC im Isarforum und auf der Praterinsel. Und weil es so schön ist, gibt es jetzt obendrauf noch die ARTMUC re:start an zwei Wochenenden im September. Grund genug, um mit dem ARTMUC-Macher Raiko Schwalbe ein paar wichtige Fragen zu besprechen:

Raiko Schwalbe, nach mehr als eineinhalb Jahren Corona-Pandemie freuen wir uns auf einen Kunstherbst unter etwas normaleren Umständen. Du hast dir mit der ARTMUC auch erstmal einen vorgelagerten Neustart vorgenommen. Was erwartet uns da?

Raiko Schwalbe: Nach der Coronabedingten Absage der ARTMUC im Juli – bei einer 7-Tages-Inzidenz von 10 – mußten wir uns teilweise intensiv um die ursprünglichen Teilnehmer kümmern, die nicht verstehen konnten, warum man 200 Kilometer entfernt in Baden-Württemberg eine Kunst-Ausstellung machen darf, aber hier in Bayern nicht. Für uns war sofort klar: wir wollen die Künstler*innen und Kunstprojekte nicht noch einmal mit einer finalen und nicht nachvollziehbaren Absage konfrontieren, wie bereits im Mai 2020 mit der damaligen Mai-ARTMUC.

Foto: © Denis Pernath

Daher war für uns schnell klar, dass wir hier aktiv werden und den Teilnehmer*innen helfen wollen. Wir zeigen an den beiden ARTMUC re:start-Wochenenden 50 Teilnehmer*innen und Galerien aus ganz Deutschland. Wir haben uns dazu entschlossen, auch den Eintritt kostenlos zu machen, weil wir einfach nur wollen, dass Kunstinteressierte und Kunstschaffende zusammen kommen und sich austauschen können. Das Spektrum reicht dabei von Malerei, Fotografie, Skulpturen bis hin zu Mixed Collagen.

Ich stelle es mir sehr schwierig vor, unter diesen widrigen Umständen eine Kunstmesse zu organisieren. Wie war das für dich und dein Team?

Nun, ich kann gern ausholen und vom Frust, der Enttäuschung und dem Gefühl sprechen, sich selbst überlassen zu sein, das wir nun zum zweiten Mal mit der Absage der Juli-Ausgabe durchleben mussten. Aber wir blicken nach vorn: Die ARTMUC re:start ist für uns vor allem auch ein Teaser, eine Sneak Preview auf die über 150 Künstler*innen, Galerien, Kunstprojekte und Sondershows, diee wir auf der vom 14. – 17. Oktober geplanten Jubiläumsausgabe der ARTMUC – endlich wieder im Isarforum am Deutschen Museum UND auf der Praterinsel – zeigen werden.

Die Problematik hier ist, wie bei allen Veranstaltern, die immer noch nicht vorhandene Sicherheit. Die aktuelle Corona-Verordnung, die ja auch die Öffnung der Clubs eigentlich (!) ab 2. Oktober vorsieht, besteht nur bis zum 2. Oktober. Erst danach werden wir wissen, welche neuen Auflagen, Einschränkungen und / oder Regeln uns erwarten. Ich muss das auch mit aller Deutlichkeit so sagen: die Politik kümmert sich nicht wirklich um die Kulturszene …

Nach über zwei Jahren Pause kommt dann im Oktober endlich wieder eine richtige ARTMUC. Gibt es besondere Neuigkeiten, auf die wir uns freuen dürfen?

Auf jeden Fall: wir werden dieses Mal zwei soziale Projekte mit einer Ausstellungsfläche fördern, weil wir einen Fokus auf die Solidarität und Soziale Verantwortung setzen wollen. Wir freuen uns sehr mit VIVA con AQUA ARTS ein Projekt der in Hamburg sehr bekannten Millerntor Gallery an Bord zu haben, die den Fokus auf Frauen in der Kunst setzt. Zusätzlich präsentieren wir den gemeinnützigen Verein „Kolibri“, der Kunstwerke auf der ARTMUC präsentiert und verkaufen möchte, um so Spenden für Soziale Projekte für Folteropfer und Flüchtlinge zu generieren.

Zusätzlich freut es mich persönlich sehr, dass wir mit Max Braunmiller, dem Gründer der Milchbar, einen alteingesessenen Münchner haben, der zusammen mit seiner Familie die Werke seines Opas Franz Xaver Braunmiller präsentiert. Wir zeigen wirklich wunderbare, altmeisterliche Zeichnungen, Skizzen und Objekte in einer Werkschau im Isarforum.

Ganz persönlich gefragt: wie ist für dich die Vorstellung, am 14.10. endlich wieder Publikum für die Vernissage der ARTMUC zu empfangen?

Ganz ehrlich: dieses Jahr war das schwierigste bisher in meiner „Karriere“ mit der ARTMUC und den anderen Projekten, die ich in München entwickelt und veranstaltet habe (hier u.a. die STROKE, die ich 2008 gegründet hatte und die jetzt von meinem Bruder weiter umgesetzt wird, das MUNICH ARTHOUSE, etc). Ich habe in der Corona-Zeit eines gelernt: erst muss das Geplante auch wirklich stattfinden, müssen die Teilnehmer ihre Kunstwerke aufgebaut haben, müssen die Besucher auch wirklich kommen – erst dann freue ich mich, dass nicht wieder alles umsonst war.

Worauf dürfen wir uns als Publikum denn auf künstlerischer Ebene freuen, was gibt es zu sehen und zu erleben?

Auf der vom 14.-17.Oktober stattfindenden ARTMUC zeigen wir endlich wieder auch internationale Projekte, Galerien und Künstler.  Die 150 Teilnehmer zeigen dabei ein breites Spektrum aller Bereiche der Bildenden Kunst. Erstmals seit 2019 können wir mit so einer Dichte an Malerei, Skulpturen, Collagen, Fotografie, PopArt, Digital Art und vielem Mehr auftreten. Wir sind stolz darauf, mittlerweile Münchens wichtigste Plattform für zeitgenössische Kunst zu sein, die den Fokus auf das Erleben von Kunst setzt.

Nimmst du auch etwas Positives mit aus dieser Zeit, das vielleicht auch dauerhaft in die Umsetzung künftiger Messen fließt? 

Ja: ich bin so optimiert in meinen Prozessen wie noch nie zu vor, ansonsten könnte ich als „Ein-Mann-Firma“ nicht zwei Messen in München, eine neue Messe in Hamburg (die INCorporating art), ein neues Kunstfestival in Karlsruhe (das ARTgerecht) und die re:start umsetzen. Die Ultima Ratio ist für mich jetzt aber: nach der ARTMUC im Oktober erstmal Pause machen.

Vielen Dank.


In aller Kürze:
Was? ARTMUC re:start
Wann? Jeweils an zwei Wochenenden: Am 17. bis 19. September und am 24. bis 26. September
Wo? Lichthof in der Nymphenburgerstrasse 5

(Es gilt die Maskenpflicht und die 3G-Regelung)

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