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Bahnwärter Thiel kehrt zurück zum Viehhof

Jan Rauschning-Vits
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Es wird noch kräftig gewerkelt am neuen Bahnwärter Thiel, als ich einen abgehetzten Daniel Hahn auf dem Viehhof Gelände zum Interview treffe. Er hat wie immer alles gegeben, um die Stadt kulturell zu bereichern. Morgen soll die Eröffnung gefeiert werden und Daniel und sein Team haben noch einiges zu tun, damit alles rechtzeitig unertig wird.

Den Sommer verbrachte sein Schienenbus auf der Wiese vor der HFF – jetzt geht es zurück an den Viehhof

Einiges ist anders dieses Jahr und doch gleich. Der Bus und der alte Lenbachpavillon sind geblieben, natürlich. Gegen die Lärmbelästigung der Anwohner hat das Team dieses Jahr eine Lärmschutzwand gebaut, die ist neu. Vier Reihen hoch wurde Seefrachtcontainer gestapelt und schließen den Bahnwärter komplett ein. Das sieht nicht nur wahnsinnig imposant aus, sondern soll auch den Lärm da behalten, wo er hingehört. Vor allem den, den in Zukunft die neue Funktion One Anlage produzieren wird.

img_0060„Wir haben den ganzen Sommer genutzt und uns angeschaut, was nicht so gut war letztes Jahr, oder was man noch optimieren kann. Eine Sache war natürlich der Anwohnerschutz. Unsere Gäste wollen es natürlich immer lauter haben, die Anwohner immer leiser. Da war eben dieses Containerding eine Überlegung. Wir haben uns dann mit einem Gutachter zusammengetan und berechnet, was was bringen würde. Wo platziert man das Kulturhaus auf dem Platz, wo müssen die Eingänge sein und und und. Container sind fertige Bauelemente. Das ist eigentlich die einzige Möglichkeit, so einen hohen Schallschutz schnell zu bauen.“

Ab 26.11. kommt der Märchenbazar noch um den Bahnwärter herum. Auch letztes Jahr machte Daniel schon seinen alternativen Weihnachtsmarkt, der äußerst gut angenommen wurde. Mit Essensständen, Glühwein und Handwerk wird er auch viele ältere Leute zum Viehhof ziehen.

„Der Zuweg für dich Besucher ist besser gelegen. Letztes Jahr musste man ja immer durch die Pfütze. Außerdem ist der Bahnwärter nicht mehr in die Halle integriert. Somit sind es zwei verschiedene Orte.“

Auch neu ist, dass dieses Jahr fast an jedem Wochentag Programm im Bahnwärter ist

Dienstag gibt es Kabarett und eine Live-Radiosendung.

Mittwoch sind die berühmten Schienenbuskonzerte, die sich am Platz an der HFF gut etabliert haben.

Donnerstag gibt es traditionelle Tänze. In Kooperation mit verschiedenen Tanzschule werden klassische Tänze erst gelernt und dann angewendet. Von Salsa, Swing bis Walzer wird für jeden etwas geben.

Freitag und Samstag gibt es dann die berühmten Parties. Neu ist ein Konzept unter der Leitung des DJ-Duos Walter Wolff und Shimé namens „Die milde 14“ in Anlehnung an die im Pathos gegründete Reihe „Die wilde 13“. Wie man es von Walter Wolff gewohnt ist, wird es hier eher sphärischer und experimenteller zugehen. Der Slow Sound ist in München angekommen.

Am Sonntag endet die Bahnwärter Thiel Woche mit dem Krims & Krams Flohmarkt oder Theatervorstellungen.

Ein bisschen Bammel hat Daniel vor der aktiven Sprüher Szene am Viehhof. Schon vor der Eröffnung hat jemand den Schienenbus „verziert“, mit einer Arbeit, die auch große Teile der Fenster bedecken. Gerade die Container bieten sich für Sprüher an. Diese müssen aber am 1. Mai, wenn der Bahnwärter sich wieder aufmacht zu einem neuen Stellplatz, wieder zurück gegeben werden und das ohne Graffiti. Im Prinzip sieht er das aber auch gelassen. “Wenn die Container vollgesprüht werden, müssen wir sie am Ende halt wieder putzen. Ärgerlich wäre es trotzdem.”

Mit dem Bahnwärter Thiel und dem Märchenbazar beginnt eine farbenfrohe Zeit im Schlachthofviertel. Daniel und sein Team sind gerüstet für ein großes Kultur-Feuerwerk. Wir können es kaum erwarten!

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