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“Die Uni in den Club holen”

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Florian Kreier

Vorträge neben der Tanzfläche, Dokumentarfilme und DJs – „Creative Consume“ will all das in einen einzigen Abend packen. Was hinter dem Konzept steckt, erklärt Veranstalter Florian Kreier.

Wie ist Dir die Idee zu “Creative Consume” gekommen?

Ich finde, dass Menschen sich zu selten treffen um sich inhaltlich auszutauschen und vielleicht dadurch weiterzubilden. Außerdem wimmelt es momentan gerade so von großartigen Künstlern in München, die inhaltlich und ästhetisch in interessante Richtungen gehen. Oft fehlen aber angemessene Präsentationsmöglichkeiten. Um diese beiden Sachen zusammen zu bringen, hatte ich die Idee die Uni in den Club zu holen. Ich glaub aber nicht das erfunden zu haben, NERD NITE geht beispielsweise in eine ähnliche Richtung. Wir haben zudem mit dem „Panama Plus“ auch schon eine ähnliche Veranstaltungsreihe am Laufen.

Woher kommt das „Creative Consume“ – Konzept, Vorträge in Clubs zu halten?

Jeder Mensch hat Meinungen, ästhetische Vorstellungen und vorgefertigte Denkreflexe. In Gesprächen mit anderen merkt man dann, dass man Dinge auch ganz anders sehen kann. Aber man unterhält sich natürlich lieber über Themen, über die man ähnlich denkt. Beim CREATIVE CONSUME werden einige Themen ausgewählt, über die nach inhaltlicher Vorstellung durch Vorträge, Filme, Bilder und Texte diskutiert werden kann. Dabei geht es auch um eine Überreizung und dadurch ausgelöste Verwirrung des Publikums – das ist nämlich der benötigte Zustand um eigene Ansichten vielleicht zu überdenken oder weiter zu entwickeln.

Was will „Creative Consume“ erreichen?

Am CREATIVE CONSUME geht es nicht nur um die politische Seite des Konsums (wobei die auch sehr wichtig ist), sondern auch um die ästhetische. Einfach die Frage, ob man sich selbst weiterbilden, oder lieber mit den gleichen Geschmäckern durch die Welt spazieren will. Dazu muss man sich aber mit neuen, unbekannten und vielleicht andersartigen Dingen, in unserem Fall Literatur, Musik, Filme und Fotografien, beschäftigen. Der Titel der Veranstaltung ist auch das Motto für die ausgestellten und dargebotenen Kulturgüter, im Sinn von: kreative Güter kollektiv auf kreative Weise (mit unverkrampfter und spielerischer Offenheit) zu konsumieren.

Welche Künstler sind denn Deiner Meinung nach unterstützenswert?

Die Herausgeber von DER GREIF, Simon Karlstetter und Matthias Lohscheid werden bei „Creative Consume“ reflektieren, wie sich Ideen wirtschaftlich umsetzen lassen, ohne dabei ihren Charakter zu verlieren. „DER GREIF“ kommt ganz ohne Anzeigenkunden aus, und hat sich gerade deshalb seine nachdenkliche, bilderbuchartige Ästhetik bewahrt. Trotzdem steht das Magazin in mehreren europäischen Ländern in Buchläden, und arbeitet mit 300 Fotografen weltweit zusammen. Ich denke das ist eine tolle Geschichte von einer Idee die unterstützenswert ist.

Also haben Konsumenten – ob jetzt von materiellen oder kulturellen Gütern – Deiner Meinung nach genug Macht, die Unternehmen oder Künstler zu beeinflussen?

Ich glaube fest daran, dass kritische, organisierte Konsumenten Entwicklungen im Bereich Nachhaltigkeit oder Natur- und Sozialverträglichkeit lostreten und auch beschleunigen können. Dieser Themenkomplex wird momentan auch oft öffentlich diskutiert. Das reicht allein zwar noch nicht aus, aber zeigt schon in die richtige Richtung. Grundsätzlich muss aber jeder Mensch selbst die Entscheidung treffen, ob er die Nebenfolgen und Konsequenzen seines Lebens für Andere beachten will oder nicht. Aber dafür muss man viele Menschen erst mal sensibilisieren, ihnen Alternativen aufzeigen, die für sie auch umsetzbar sind. Das ist ein wichtiger Aspekt von CREATIVE CONSUME.

Mit wie welchen und wie vielen Gästen rechnet Ihr bei „Creative Consume“?

Ich denke, dass das Publikum sehr gemischt sein wird. Hoffentlich schaffen es genügend Menschen schon zum Beginn um 15:00 Uhr! Der Eintritt vor 16:00 Uhr ist übrigens frei!

Der Artikel ist erstmals erschienen auf klimaherbst.de, dem Portal für grünen Lebensstil in München: klimaherbst.de – alles was München gut tut.

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