
Anzeige, tagebook der Kammerspiele
Eindrücke vom Open Border Kongress
- Warum ich gar nichts muss (außer Pancakes essen). - 31. August 2018
- Hört auf, euch den Stempel „beziehungsunfähig“ aufzudrücken! - 6. Februar 2018
- REWE Family: “Aus Deiner Region” macht lokale Bauern stark - 29. Juni 2017
Drei Tage lang fand in den Münchner Kammerspielen der Open Border Kongress statt: ein ganzes Wochenende voll mit Vorträgen, Performances und Filmen rund um das Thema Flucht und Asyl.
Ohne Chaos lief es natürlich nicht ab – schon bevor die Kammerspiele überhaupt die Türen öffneten, war die Polizei ausgerückt. Aber nicht etwa, um randalierende Kongressteilnehmer zu bändigen; nein, Mitglieder der Alternative für Deutschland (AfD) waren ausgeschwärmt, um gegen die im Rahmen des Open Border Kongresses stattfindende “2. Internationale Schlepper- und Schleusertagung” zu demonstrieren. Sie hatten wohl nicht ganz verstanden, dass die Tagung bewusst auf die untragbaren Geschäftsmodelle der Schleuser hinweisen und nicht etwa tatsächlich neue Ideen für angehende Schlepper bereitstellen wollte.
Über einen Zeitraum von zwei Jahren hatten die Initiatoren Björn Bicker und Malte Jelden das Projekt Open Border Kongress geplant – mit der Vision, “Theater soll zur Institution einer Einwanderungsgesellschaft werden.”

Björn Bicker, Malte Jelden © Andrea Huber

Napuli Paul Langa © Andrea Huber
Die Eröffnungsvorträge von Napuli Paul Langa, Ousmane Diarra und Heribert Prantl wurden von Simultan-Dolmetschern ins Deutsche, Englische, Französische und Arabische übersetzt – besonders in Erinnerung blieb dabei die Rede von SZ-Chefredakteur Prantl, der mit starken Worten und einem durchaus umsetzbaren Sieben-Punkte-Plan seine Einstellung zur aktuellen Flüchtlingspolitik klarmachte: “Europa lebt nicht nur vom Euro, Europa lebt von seinen Werten. Mit Mauer und Stacheldraht sind noch nie Probleme gelöst worden.”

Heribert Prantl © Andrea Huber

Ousmane Diarra © Andrea Huber

© Andrea Huber

© Andrea Huber

© Andrea Huber
Die Culture Kitchen war ebenfalls vertreten: im Blauen Haus wurde zusammen mit dem Team von Conviva gekocht. Die MünchnerInnen verschiedenster Herkunft treffen sich normalerweise einmal im Monat und bereiten gemeinsam Essen zu. Die Rezepte stammen aus den Herkunftsländern der Teilnehmer.

Culture Kitchen © Andrea Huber

Jelena Kuljić © Andrea Huber
Neben den Vorträgen und Performances wurde auch ein temporärer Flagship-Store auf der Maximilianstraße eröffnet – die Design-Manufaktur Cucula fertigt zusammen mit Flüchtlingen Designobjekte aus den Schiffsplanken gestrandeter Flüchtlingsschiffe.

Flagshipstore Cucula © Andrea Huber
Titelbild: © Andrea Huber
No Comments