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Jung & rebellisch – das ist das Filmfest München 2017

Katrin Schultze-Naumburg

Es ist schon wieder so weit und das 35. Münchner Filmfest steht vor der Türe! Vom 22. Juni bis 1. Juli werden insgesamt 180 Filme über Münchens Kinoleinwände flimmern. Darunter sowohl aktuelle Beiträge als auch Retrospektiven und sogar ein paar Serien. Im Programm befinden sich zahlreiche Premieren, Preisverleihungen und ein filmisches Angebot aus über 60 verschiedenen Ländern.

Doch das Filmfest trumpft nicht nur mit einem vielfältigem Programm auf: Hoher Besuch wird in München erwartet. Mit Berühmtheiten wie den Schauspielern Bryan Cranston („Breaking Bad“), Bill Nighy („Tatsächlich… Liebe“) sowie der Drehbuchautorin und Regisseurin Sofia Coppola („Lost in Translation“) kann sich das VIP-Aufgebot sehen lassen.

Auch die thematische Ausrichtung klingt vielversprechend. So rücken dieses Jahr Russland, China und Iran in den Fokus, unter anderem da diese Länder laut den Veranstaltern weltpolitisch immer mehr an Bedeutung gewinnen. Darüber hinaus finden zwei große Themenblöcke besondere Beachtung: das Junge und der Widerstand.

Youth on the Move

Da die Jugend häufig vernachlässigt wird und sie zwischen dem Kind- und Erwachsensein nur mühsam ihren Platz findet, nimmt sich das Filmfest bewusst dieser Zielgruppe an. Unter dem Motto „Youth on the Move“ setzen sich die jungen Protagonisten mit den Problemen unserer Zeit auseinander – politisch, innovativ, rebellisch. In einer Zeit, in der die junge Generation als unpolitisch und medienübersättigt gilt, sind diese Coming-of-Age-Filme ein wichtiger Fingerzeig in die Richtung einer aktiv mitgestalteten Zukunft.

Kreativer Widerstand

Doch nicht nur die Jugend lehnt sich auf! „Kreativer Widerstand“ lautet die zweite große Überschrift, unter der sich eine ganze Bandbreite von Filmen versammelt. Die Welt ist im Umbruch, alte Strukturen werden aufgebrochen und der Widerstand formiert sich, um für seine Überzeugungen zu kämpfen. Die Angreifer kommen sowohl von innen als auch von außen und bedienen sich einer künstlerischen Bildsprache um ihrem politischen Aktivismus Ausdruck verleihen zu können. Bezeichnend ist beispielsweise, dass Venezuela und Portugal jeweils mit drei Filmen vertreten sind – beides krisengebeutelte Länder.

Das Filmfest bewegt sich programmatisch somit nah am Zahn der Zeit und greift gesellschaftlich relevante und aktuelle Themen auf. Dass es abseits von Trump und Flüchtlingsdebatte Räume zum Reflektieren, Diskutieren und Weiterdenken öffnen will, zeigt die große Bandbreite an Filmen, die sich auch nicht scheut unbequeme und schwierige Themen miteinzubeziehen.

 


Infos in aller Kürze:

Wann: 22. Juni bis 1. Juli

Das vollständige Programm und Tickets findet Ihr auf der Seite des Filmfest München.


Beitragsbild: © Filmfest München / Bernhard Schmidt

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