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5 Gründe, warum wir das Münchner Filmfest lieben
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Es ist über 40 Jahre alt und nach der Berlinale das größte Filmfestival in Deutschland: Das Filmfest München. Zehn Tage lang, vom 27. Juni bis zum 6. Juli, ist die Stadt auch dieses Jahr wieder im Filmfieber. Gefeiert wird dabei die deutsche Film- und Fernsehbranche, aber mit internationalem Touch. Das Festival ist also nicht nur die perfekte Ausrede, um bei strahlendem Sommerwetter trotzdem im Kinositz zu lümmeln und Filme zu gucken. Das Event hat einiges auf Lager und wirkt weit über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus. So spannt das Filmfest München Netze, in München und in die ganze Welt. Fünf Gründe, warum ihr euch unbedingt mit einspannen lassen solltet.
Hollywood kommt nach München
Diese Fotos, wo eine strahlende Kate Winslet ganz in Weiß über den roten Teppich schreitet, die sind nicht etwa in Hollywood entstanden, sondern hier, in der bayerischen Landeshauptstadt. Auch andere Stars wie Sandra Hüller und Jessica Lange haben am Filmfest bereits ihre neuen Streifen vorgeführt. Dieses Jahr sind ebenfalls viele neue Filme mit wahren Größen der deutschen und internationalen Branche im Programm, wie Carey Mulligan, Jay Duplass, Jella Haase und Christoph Maria Herbst. Auch die Schauspielerin Gillian Anderson, bekannt beispielsweise aus “Sex Education”, zeigt ihren neuen Film, die Roman-Adaption “Der Salzpfad”, das erste Mal in Deutschland. Insgesamt präsentiert das Festival 141 Premieren, davon 49 Weltpremieren, vier internationale und acht Europapremieren. Die diesjährigen Beiträge kommen aus 54 verschiedenen Ländern und vernetzen so die bayerische Landeshauptstadt mit der Filmbranche aus aller Welt.

„Der Salzpfad” mit Gillian Anderson ©Steve Tanner/FILMFEST MÜNCHEN
Das Festival feiert die Vielfalt
Kultur heißt Vielfalt, das nimmt sich das Filmfest sichtlich zu Herzen. Am CSD-Umzug ist das Festival zusammen mit den Kammerspielen in einem gemeinsamen Wagen vertreten. Außerdem zeichnet der “QMS Award” der Queer Media Society das beste queere Langformat aus und legt so noch einmal einen besonderen Fokus auf Themen der LGBTQ+-Szene, die auf der Leinwand verarbeitet werden. Auch Filme mit feministischen Themen sind im Programm zu finden, ebenso wie eine ganze Reihe an Programmpunkten für die jüngsten Kinobesucher und -besucherinnen. „Wir freuen uns auf zehn Tage Kino für die ganze Stadt und in der ganzen Stadt, um mit allerlei Überraschungen, Gästen und Gesprächen Film in all seinen Facetten zu feiern“, sagt das künstlerische Leitungsduo des Festivals, Christoph Gröner und Julia Weigl. Und das geht auch für Kulturliebhaber und -liebhaberinnen mit kleinem Geldbeutel: Die mehr als 20 Filmtalks und einige andere Events wie das Seminar zu Kinderanimationsfilmen oder die Abschlussparty im Ampere sind kostenlos. Am ersten Wochenende gibt es sogar Screenings, bei denen man keinen Eintritt zahlen muss: bei „Die Nibelungen – Kampf der Königreiche“, „Queer“, „Omaha“ und „Zirkuskind“ gilt das Prinzip first come, first serve. Die Botschaft ist klar: Film sollte für jede und jeden offen sein. Und das Filmfestival möchte der Ort sein, an dem alle Interessierten zusammenkommen können.

„Queer” ©Yannis Drakoulidis/FILMFEST MÜNCHEN
Filmische Bezüge und Indie-Perlen entdecken
Intertextualität, Bildzitate, versteckte Verbeugungen vor Meisterwerken – davon lebt die Filmwelt und erfreut so manche Fangemeinde. Dieser Tendenz ist die diesjährige Ausgabe des Filmfests gewidmet. Unter dem Motto “Anknüpfen” bringt das Festival verschiedene Filme, wie „Mädchen Mädchen“, „#SchwarzeSchafe“, oder „Das Glück der Tüchtigen“ auf die Leinwand, die neue Perspektiven auf bekannte Stoffe bieten oder an Werken anknüpfen. So werden auch Entwicklungslinien in der jüngsten Filmkunst aufgezeigt. Die Indie-Komödie “The Baltimorons” von Jay Duplass bezieht sich zum Beispiel auf dessen Regiedebüt “The Puffy Chair”, das bereit 20 Jahre her ist. Beide Filme sind nun auf dem Filmfestival zu sehen, sozusagen nebeneinander, um dem Publikum die Chance zu geben, die Bezüge zu erkunden. Als “Entdeckerfestival” möchte das Filmfest all seinen Besucherinnen und Besuchern – sei es Kinofreund:innen oder Branchenmitgliedern – neue Perspektiven bieten. Neben den weltweit gefeierten Produktionen können Cineasten auch Filme entdecken, die sie sonst nicht zu sehen bekommen und auch nicht so einfach streamen können. Auch Indie-Perlen bietet das Festival eine Leinwand. „Omaha“ ist dabei der Geheimtipp des Festivals für jede Altersgruppe. Der Roadtrip-Movie ist das Spielfilmdebüt von Regisseur Cole Webley.

„The Baltimorons“ ©Jon Bregel/FILMFEST MÜNCHEN
Das Festival erstreckt sich durch die ganze Stadt
Mit zwölf Spielstätten zwischen der Innenstadt und Schwabing verknüpft das Filmfest kultige Kinos und Orte des Films in München, wie die Hochschule für Film und Fernsehen, die Astor Film Lounge im ARRI, den Rio Filmpalast oder den Gloria Palast. Doch wer hat eigentlich gesagt, dass man Filme nur in Kinos präsentieren kann? Das Filmfestival München zeigt sein Programm auch in den Kammerspielen, im Amerikahaus und im Museum Brandhorst. Die Kooperationen des Festivals gehen dabei auch über das Filmische hinaus. Im Pavillon 333 im Museumsviertel gibt es einen musealen Erlebnisraum, der sich mit der Schlagermusik in Fassbinders Werk beschäftigt. Das „Festival der Zukunft“ lädt mit dem Filmfest bei dem gemeinsamen Event “MUNICH Beyond 2025” dazu ein, Wissenschaft und filmisches Storytelling zusammenzudenken. In der Ausstellung im Deutschen Museum dreht sich in interaktiven Formaten alles um KI und VR. Wer sich also für die breite Welt der Extended Reality interessiert, ist hier genau richtig! Kino mit Seeblick gibt es im Westpark. Dort ist das Filmfest Partner des Open-Air-Sommers Kino, Mond und Sterne.

©FILMFEST MÜNCHEN
Hier tummeln sich Filmschaffende jeden Alters aus aller Welt
Damit sich Kinoliebhaber:innen und Cineast:innen über neue Filme freuen können, braucht es eine ganze Reihe von Menschen, die oft hinter den sichtbaren Filmprofessionellen wie Schauspieler:innen oder der Regie verschwinden. Auch sie kann man am Filmfest München treffen und sitzt vielleicht, ohne es zu wissen, neben ihnen im Kinosaal. Ihr Know-How teilen die Directors of Photography, die Colorist:innen, die Produzent:innen und die Drehbuchautor:innen in diversen Panels und Workshops mit ihren Kolleg:innen. Im Rahmen der „Beergarden Convention“ trifft sich die Branche, diskutiert Techniken wie HDR und KI, die Reform der Filmförderung und gesellschaftlich relevante Themen wie Fake News, Demokratie und die Klimakrise. Die Zukunft des Deutschen Films passiert genau hier in München, während die glücklichen Konsument:innen die aktuellen Werke auf der Leinwand sehen: Verlage preisen ihre Veröffentlichungen zur Verfilmung an, Mitglieder der Filmbranche pitchen Stoffe und der Nachwuchs diskutiert mit älteren Kolleg:innen über seine Debütprojekte. Wer selbst von einer Karriere im Film träumt oder gerne einmal Mäuschen spielen möchte, kann zu den geöffneten Workshops und Talks des Festivals gehen. Auch die große junge Münchner Filmszene ist vor Ort: Beim „Drehmetrie Vernetzungswochenende“ lädt diese starke Münchner Vereinigung junger Independent-Filmschaffender zusammen mit dem Medienzentrum München alle ins PIXEL ein, die Gleichgesinnte kennenlernen, Networking betreiben oder mal in die Szene schnuppern wollen. So spannt das Filmfest München seine Netze, zu anderen Kunstrichtungen und Techniken, zu filmafinen und filmfremden Orten in München, zu Filmschaffenden in ganz Deutschland und in der internationalen Szene bis nach Cannes und Hollywood, von internationalen Stars der Branche bis zu denjenigen Münchnerinnen und Münchnern, die es mal werden wollen.

FFMUC 2023 Christoph Gröner und Julia Weigl in der Beergarden Convention. ©FILMFEST MÜNCHEN
Beitragsbild ©FILMFEST MÜNCHEN