Kultur, Nach(t)kritik

Fühl dich federleicht – Clueso auf dem Tollwood

Philomena Poetis

Von der ersten bis zur letzten Minute des zweistündigen (!) Sets spürt man, dass der 35-jährige Clueso und seine talentierte sechs-köpfige Band Spaß in der Musik-Arena des Sommer-Tollwoods haben. Die Basis schafft für alle auf der Bühne die Musik, aber es geht auch ums miteinander Musizieren, gemeinsam mit tausenden Fans zu singen und zusammen in den warmen Münchner Sommerabend hinein zu tanzen.

Die Jungs haben sich über die Jahre von Baggy-Pants-tragenden Hip-Hoppern, die unter den Bahnunterführungen Erfurts freestylten, zu hippen Singer/Songwritern gemausert, die durch intelligente Texte, Gefühle so angenehm natürlich rüberbringen. Denn welche Liebeserklärung ist ehrlicher als „Ich bin dein größter Fan“ und wie kann man eine entschwundene Liebe besser beschreiben als mit „habe ein Bild von dir, das nicht mehr strahlt, weil du nur mit falschen Farben malst“.

Cluesos erstes Album Text und Ton wurde bereits 2001 veröffentlicht und über die letzten Jahre entwickelt er seine Musik stetig weiter. So überzeugen an diesem Abend nicht nur die ruhigeren Clueso-„Klassiker“ wie Keinen Zentimeter und Gewinner musikalisch, sondern auch die tanzbaren, elektronisch veredelten Varianten von Augen zu oder Pack meine Sachen aus dem im Jahr 2014 erschienenen Album Stadtrandlichter – Breakdance-Einlagen des Front-Man und kreative Videoshows inklusive.

Cluesos lockere und ungekünstelte Art, die von jahrelanger Bühnenerfahrung zeugt, gepaart mit seiner ehrlichen, deutsch-sprachigen Musik ermöglicht ihm eine direkte Verbindung zu seinem Publikum und dieses feiert ihn enthusiastisch.

Und so lassen wir uns treiben, tanzen und singen bis in die lauen Abendstunden und können uns einfach mal ganz genüsslich “freidrehen“.

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Ein kleines PS

Cluesos Vorband Joris rockt das Münchner Zelt! Bestimmt kennt ihr die Jungs schon von ihrem ersten Hit Herz über Kopf mit dem ganz wunderbaren Refrain „das Herz sagt bleib, der Kopf schreit geh!“, welcher im Radio rauf und runter läuft. Live klasse und auf jeden Fall empfehlenswert!

Fotocredit: Christoph Koestlin

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