
Kinogucken, Kultur
Hinein ins “Wechselbad der Identifikation” – diesen Sonntag startet der Film BÜCHNER.LENZ.LEBEN
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Vielen ist Georg Büchners “Lenz” noch aus Schulzeiten bekannt. Büchner schuf dieses literarische Kleinod aus historischen Quellen zur realen Person des Schriftstellers J.M.R. Lenz, aber vor allem auch aus einer visionären Sensibilität für Sprache und Themen, die losgelöst sind von den Begrenzungen der Zeit. Der Film “BÜCHNER.LENZ.LEBEN” von Isabelle Krötsch, die tätig ist im Zwischenfeld zwischen den bildenden und szenischen Künsten, erspürt das Besondere dieses Textes, hier fungiert dieser nicht als reine Vorlage, sondern als “Anlass” (Ulrich Kriest im Filmdienst – Das Magazin für Kino und Filmkultur, 6/2015), als Essenz des Films.
Büchners „Lenz“ bekommt den notwendigen Raum zum Sprechen, über Ausgrenzung und Flucht, über Zerrissenheit als Bestandteil unserer Innenwelt. Das unerschrockene Kameraauge und die mutige Dramaturgie ermöglichen den Zugang in diese sensiblen, uns alle innewohnenden und oft beängstigenden Grenzbereiche des Daseins. Die Sprache wird selbst zum Akteur und der Akt des Lesens zur Handlung.
Hans Kremer lebt die Figur „Lenz“ vor der Kamera, als Büchner erfahrener Theater- und Filmschauspieler hat er im Laufe seiner Karriere dessen Texte quasi einverleibt. Er versteht es, „die feineren Zwischentöne des Textes herauszuholen (…) – mal außerhalb des Textes als (Vor-)Leser, mal innerhalb als der Dichter Lenz.” (Pravu Mazumdar). An den Originalschauplätzen des Novellen-Fragments in den Vogesen begibt er sich mit der Regisseurin Isabelle Krötsch, als Spaziergänger der Sprache auf eine Spurensuche. BÜCHNER.LENZ.LEBEN ist ein cinéastisches Experiment der Stille, das den Zuschauer mitnimmt in die Innenwelten eines unsterblichen Textes, in ein „Wechselbad der Identifikation.” (P.M.)
Hier begegnet uns nicht nur eine zeitlose Hommage an die Dichtung und eine Würdigung der Autoren J.M.R. Lenz und G. Büchner, sondern auch eine andere Art der Literaturverfilmung, die Textvorlage, Bild und Inszenierung feinsinnig miteinander verwebt und Literatur, Theater und Film verbindet. Am kommenden Sonntag findet die Matinée-Premiere im Theatiner Film München statt, dem Herzstück des Autorenkinos und der Filmkunst. Das anschließende Filmgespräch mit Isabelle Krötsch und Hans Kremer wird Ulrich Maass führen, langjähriger Leiter der Reihe “Neue Deutsche Kinofilme” des Filmfests München.
Premiere am Sonntag, den 31. Mai 2015 um 11.00 Uhr im Theatiner Film
(Theatinerstrasse 32, 80333 München)
– mit anschließendem Filmgespräch in Anwesenheit von Hans Kremer und Isabelle Krötsch / Moderation: Ulrich Maass
Weitere Aufführungen:
So, 7. Juni / So, 14. Juni
jeweils um 11:00 Uhr
im Theatiner Film – Alle Aufführungen in Anwesenheit von Isabelle Krötsch und Hans Kremer
Infos und Karten unter: www.buechnerlenzleben.de / www.theatiner-film.de
Büchner.Lenz.Leben – Trailer from DantonDenkRaum on Vimeo.
Credits:
Mit: Hans Kremer
Regie: Isabelle Krötsch
Kamera: Herbert Stang
Ton: Volker Geis
Schnitt: Herbert Stang, Volker Geis, Isabelle Krötsch
Verleih: Armin Schuppener I as2edition
Eine Produktion des Atelier KREMER I KRÖTSCH.
In Zusammenarbeit mit dem LPM Saarland
2014.
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