Hyperreality
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Hyperreality im schwere Reiter Theater – Warum tust du das? mit Nicole C. Strasser

Yannik Gschnell

Im Metaverse gibt’s jetzt Beine. Ja, wir leben in der Zukunft. Doch VR, also virtual reality, birgt noch so viel mehr Potential für künstlerischen Selbstausdruck im künstlichen Raum. Ende Oktober startet im schwere Reiter Theater die Ausstellung/Performance/Virtual-Reality-Tanz-Installation von Nicole C. Strasser und Sophie Charlotte Becker. Gemeinsam nehmen die beiden die Besucher:innen mit auf eine Reise durch den virtuellen Raum, während gleichzeitig eine physische Installation zum Erkunden einlädt. Irgendwo zwischen der physischen und der virtuellen Realität haben wir Nicole die wirklich wichtige Fragen zur Hyperrealtiy gestellt.

Was ist “Hyperreality – First Encounter“?

Es ist eine Live-Performance, VR Experience und Medien Installation zur gleichen Zeit. Ich hatte mit Sophie-Charlotte Becker, einer Choreografin in München schon länger mit VR herum experimentiert und dabei kam dieses Projekt heraus. Man begibt sich auf eine virtuelle Reise, wird dabei aber begleitet von einer/einem Tänzer*in. Wir wollten sehen was passiert, wenn wir zwei Realitäten überlagern – einmal die physische Welt, wo die Installation steht und die Performance physisch stattfindet, aber gleichzeitig eine Person in VR ist und aus dieser digitalen Realität alles erlebt.

Warum tust du das?

Mich fasziniert, wie man mit Virtual Reality und immersive Medien generell die Wahrnehmungsrealitäten von Menschen verändern kann. Wir kennen das von Film und Musik wie stark man die Gefühle verändern kann und ganz neue Perspektiven eröffnen kann – aber VR gibt einem als Künstlerin noch ganz andere Werkzeuge in die Hand, die erlauben Realität und Sinneseindrücke komplett zu verändern.

Was ist neu, anders und einzigartig an deinem Projekt?

Das ganze Gebiet von künstlerischen VR Experiences, immersivem Theater und multimedia Performances ist noch so neu, das man kaum ein Projekt starten kann ohne etwas neues zu entdecken und auszuprobieren. Das ganze Medium ist neu. Ich glaube, ich bin wirklich gut darin, verschiedene Disziplinen zu verschmelzen, gerade Kunst und Wissenschaft oder in diesem Fall neue Technologien und Tanz, das ist uns in dem Projekt auf recht einzigartige innovative Weise gelungen.

Wer unterstützt dich?

In der Hinsicht fühle ich mich wirklich gesegnet, nicht nur habe ich viel Unterstützung aus meinem privaten Umfeld, wo ich immer ermutigt wurde meine Projekte umzusetzen, auch auf institutionelle Ebene werden Projekte wie meine stark unterstützt mit allen möglichen Förderprogrammen und Stellen, an die man sich wenden kann. 

Was machst du, wenn du nicht an deinem Projekt arbeitest?

Neben diesem Projekt habe ich noch viele andere Projekte, vielleicht ein wenig zu viele. Da kommt man kaum zu etwas anderem, haha. Wenn ich aber Zeit habe, besuche ich richtig gerne das Kino, besonders Arthouse oder schaue mir Ausstellungen an, lese Bücher, Graphic Novels oder spiele Videospiele.

Was liebst du an München?

Die Sonne und das viele Grün, der mediterrane Flair im Sommer und all die lieben Menschen, die hier Teil meines Lebens sind.

Und was muss sich verändern?

Ich sehe viele tolle Ideen und Neugierde für neue Medien und experimentelle Kunst, nur leider passiert dann so häufig nichts. Warum das so ist, weiß ich auch nicht genau. Vielleicht sind die Münchner*innen und viele Kulturhäuser ein bisschen zu gemütlich oder die Strukturen zu eingefahren. Aber ich finde es auch toll, dass es viele Kulturschaffende gibt, die sich davon nicht abhalten lassen – davon braucht es mehr!

Was planst du für die Zukunft?

Zur Zeit fasziniert mich nichts so sehr wie digitale Medien unser Wohlbefinden und Gesundheit in positiver weise beeinflussen können. Gaming und XR (Extended Reality) für diesen Zweck einzusetzen, ist etwas, was ich in der Zukunft mehr und mehr machen möchte. Die Konzeption von virtuellen Zeremonien und Ritualen, das Erforschen von neuronalen Prozessen während wir meditieren oder Musik hören und wie wir das alles mit einander verknüpfen können, um (digitale und immersive) Erlebnisse zu erschaffen, die den Menschen im Mittelpunkt haben, wäre mein Traum.

Wenn dein Projekt eine Person wäre, wie wäre diese Person?

Neugierig, verrückt, ein digitaler Schamane, der von einer Sache zur nächsten springt, hypermotiviert, um die Welt zu verbessern, ein bisschen verblendet.

Wo findet man dich?

Meine Website ist www.nanuku.art und auf Instagram heiße ich @nicolecstrasser
Und dann natürlich zu unserer Vorstellung von “Hyperreality – First Encounter“ im schwerer Reiter vom 31.10 bis 2.11 😉


In aller Kürze:

Was? “Hyperreality – First Encounter”, eine Virtual Reality-Tanz-Installation

Wo? Schwere Reiter Theater – Dachauer Straße 114 a, 80636 München

Wann? MO 31.10., 19 – 23 Uhr, DI 1.11. + MI 2.11., 12 – 21 Uhr

VR-Slots: MO 31.10. 19.15 – 23 Uhr | DI 1.11. + MI 2.11. 14 – 21 Uhr

Sprache: Englisch

Tickets: Kostenlos


Beitragsbild: © Nicole C. Strasser

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