Kinogucken, Leben

Keine Suche nach der perfekten Welle, sondern nach einer Herausforderung

Atemberaubende Landschaften, heftige Wellen, Eiseskälte. Die Aufnahmen des ersten deutschen Kaltwasser-Surffilms Headache zeigen eine untypische Surf-Kulisse in der Kälte des Atlantiks. Auf der großen Premiere-Tour durch Deutschland war der Independent-Film auch im Münchner Rio Filmpalast zu sehen.

Headache

Die Jungs von den Surf-Crews binsurfen und HOLMSTRØM haben den ersten deutschen Surffilm gedreht, der ausschließlich in der winterlichen, nordeuropäischen Hemisphäre spielt. Mit minimalstem Budget, dafür mit maximalem Spaß und Können: Unter den Surfern sind Jonas Bronnert und Finn-Ole Springborn, zwei der besten Surfer Deutschlands.

Headache erzählt die Geschichte einer Reise, dem Aufbrechen von acht deutschen Surfern von den heimischen Küsten der Ostsee. Sie reisen allerdings nicht an die klischeehaften Sommer-Surf-Spots, sondern an Orte, an denen die Wassertemperatur kaum über null Grad Celsius liegt. Fernab von der Heimat suchen die Jungs nicht nach den perfekten Wellen, sondern nach einer Herausforderung.

Headache

Diese finden sie in den rauen Gewässern des Atlantik. Die Reise führt sie von Deutschland über Dänemark und Schottland bis nach Island. Kalter Sand, Eisregen, Wind und die Unberechenbarkeit des Meeres ist das, was sie an den abgelegensten Orten und leeren Stränden vorfinden. Dynamische Surf-Sequenzen und Detailaufnahmen in Slow Motion wechseln sich mit atmosphärischen Landschaftsaufnahmen ab, unterlegt von einem feinen Indie-Elektro-Soundtrack. Den Rahmen für die 45 minütige Geschichte bietet die Erzählstimme von Julian Braun, selbst Kaltwasser-Surfer.

Vor allem erzählt der Film aber von einer Freundschaft zwischen den Jungs und ihrem Zusammenleben in vollgeladenen Vans, in denen sie zwischen den Brettern und Kochtöpfen schlafen. Von diversen Besuchen bei den Imbiss-Buden des Nordens und dem Zähneputzen draußen vor dem Mietwagen. Von Häfen und Fähren, die ihnen in letzter Minute einen Strich durch die Rechnung machen. Es geht um ihre Begegnung mit der Natur und den Elementen, fernab von anderen Menschen, Partys, Stress. Headache zeigt witzige und ehrliche Momentaufnahmen, wie die Jungs ihre gemeinsame Zeit verbringen, sich mit Salz im Gesicht und unter eisigen Temperaturen am Strand in den engen Neoprenanzug quetschen, einmal flitzt ein nackter Männerhintern durchs Bild.

Headache

Headache ist der erste lange Film von Felix Gänsicke, der außer seiner Rolle als Regisseur selbst Surfer ist. Zum Filmen kam vor einigen Jahren durch den Sport selbst. Anfangs hatte er keine Storyline für den Film, die entwickelte sich über die acht Monate des Filmens von selbst. Die größte Herausforderung für ihn war es, bei perfekten Wellen seinem Surfer-Instinkt nicht zu folgen, während die anderen Jungs im Wasser waren: “Es ist schwierig, nicht selbst reinzugehen zum Surfen, sondern draußen zu bleiben und zu filmen.“ In nächster Zeit wird Felix wieder mehr selbst zum Surfen kommen, doch bei Headache soll es nicht bleiben: Er plant schon, in Zukunft weiter zu drehen und in die Dokumentarfilm-Richtung zu gehen.

http://www.headachefilm.com/

Headache

Headache

images-435

Headache

Headache

Scotland61-940x520

Headache

 

Fotocredit: Felix Gänsicke

 

No Comments

Post A Comment

Simple Share Buttons
Simple Share Buttons