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Kino der Kunst 2017: Bildende Kunst als intensive Abbildung der Gegenwart
Letzte Artikel von Sabine Riedl (Alle anzeigen)
Vom 19. bis 23. April 2017 erwartet uns die dritte Ausgabe von „Kino der Kunst“ in München. Dieses einzigartige Festival findet alle zwei Jahre in Münchner Kinos und Museen statt und zeigt eine weltweit einzigartige Symbiose zwischen Kino und Kunst, Filmfestival und Kunstausstellung.
Im Mittelpunkt des Festivals steht ein hoch dotierter internationaler Wettbewerb
Dieses Jahr ist der inhaltliche Fokus, den die Künstler aus 19 verschiedenen Ländern filmisch dargestellt haben, wie bildende Künstler Gegenwart kommentieren. Die derzeitige Gegenwart spielt hierbei eine große Rolle, z.B. Themen wie Terror, Krieg, aufkeimender Nationalismus oder neue Technologien.
„Gut gemeinte Kunst ist schrecklich!“, meint Heinz Peter Schwerfel, der Festivalleiter. 90 Prozent der Festivalfilme zeigen brisante Aktualität in ihrer Stoffauswahl, aber sie geben keine Lösungsvorschläge. Nur fiktionale Geschichten waren zum Wettbewerb zugelassen. Aber „bildendeKunst als intensive Abbildung von Realität wirkt oft mehr als dokumentarische Werke“, gibt Schwerfel zu bedenken. 650 Filme hat er alleine angesehen, wobei er manche Werke auch schon im Rohschnitt sieht. Zum Glück hat er sein Netzwerk, wo Empfehlungen ausgesprochen werden.
Hier treffen Altmeister auf Neuentdeckungen, z.B. die Neuentdeckung Lola Gonzàlez auf Cheng Ran, einen der führenden Medienkünstler Chinas. Die Filme müssen auf der großen Leinwand Bestand haben. „Aber was ist bei diesen Filmen anders?“ Wohl die innovative Erzählweise. Die Filme sind aber auch oft konzeptioneller als herkömmliche Filme wie z.B. „Being John Malkovich“.
Künstlergespräche, Fotoschau und Projekt-Pitch
Den kunstinteressierten Besucher erwarten aber auch einige sehr sehenswerte Sonderveranstaltungen, wie zahlreiche Künstlergespräche und eine Auswahl an asiatischen Filmen im Museum Brandhorst, eine Fotoschau Ed Lachmanns und einen Projekt-Pitch. Erstmals wird es auch ein Experten-Symposium zum Thema „Digitalität, Virtualität, Immersion“ geben, an dem auch der Preisträger für das filmische Gesamtwerk, Ian Cheng, teilnimmt. Der Kunst- und Film-Interessierte soll und darf auf keinen Fall dieses einzigartige Festival verpassen, durch das die Münchner Kulturwelt um einiges reicher wird.
Beitragsbild: AES+F, ‘Inverso Mundus’, Still #105, 2015 © AES+F, ARS New York. Courtesy of the artists, MAMM and Triumph Gallery
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