Kultur, Nach(t)kritik

Klasse Bands, schlechter Sound

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Es ist der letzte Montagabend im November 2011. Bereits seit 17 Uhr ist es über München stockfinster. In der Kultfabrik, München’s beliebtester Party-Area weht der Wind gerade eine Bierflasche von einem Stromkasten. Unbeabsichtigt kickt man mit dem Fuß weitere Dosen und Papierreste aus dem Weg. Das sind Ãœberreste eines ganz normalen Wochenendes. Hier ist heute nichts los… Oder doch?

Vor der Theaterfabrik in den Optimolwerken tummeln sich viele Menschen.
 Kein Wunder, denn heute spielt hier eine Band, der die Kälte in Deutschland wohl nicht viel ausmacht. 
”Portugal. The Man.” kommen aus Alaska. Doch eigentlich sind die Jungs das ganze Jahr auf Tour und legen lediglich eine Pause ein, um ein neue Album aufzunehmen.
 Mit ihrem neuesten Werk “In The Mountain In The Cloud”  sind sie heute in München zu Gast.
“Portugal. The Man.” legen scheinbar viel Wert auf eine gute Vorband. So kommt es, dass um 21 Uhr plötzlich die österreichische Band “Steaming Satellites” auf der Bühne stehen. Sie läuten ein Konzert-Intro ein, dass man nur noch bei wenigen Veranstaltungen erlebt. Die Gitarre wird lauter, der Schlagzeuger steigert die Wucht, mit der er auf die Trommeln schlägt statisch und das Licht wird heller und heller. 
Irgendwann folgt ein “Befreiungsschlag” und es dröhnt eine raue, aufregende Stimme durch die Halle.
 Die Scheinwerfer gen Publikum lassen an Helligkeit nach und der Zuschauer erkennt einen Mann mit Hut hinter dem Mikrofon. Das ist er, der Sänger der Salzburger Band, die gut mit “Portugal. The Man.” befreundet und deshalb während der ganzen Tour als Vorgruppe dabei ist.
 Rechts auf der Bühne erkennt man einen Keyboarder, der “Deep Purple”- ähnliche Orgelsounds beisteuert.
 Aussehen tut er als säße er seit Woodstock 1969 hinter seinem Tasteninstrument.
 Bei “Witches”, dem Hit-Song auf ihrem neuen Album, das im Januar 2012 erscheint, wird auch der letzte Zuschauer in den Bann von “Steaming Satelliten” gezogen.

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Um 22 Uhr tritt dann endlich die Hauptband des Abends vor die vielversprechenden, weißen Leuchtkugeln auf der Bühne. Mysteriös und geheimnisvoll beginnen die Jungs aus Alaska ihr Konzert. Passend zur Herkunft trägt Sänger John Gourley eine bunt-gestreifte Mütze. Die Leuchtkugeln wechseln flott ihre Farben und sind in diesen Momenten die einzige Beleuchtung in der Theaterfabrik. Die Lichtshow war großartig, allerdings waren nicht wenige “Portugal. The Man” – Fans sehr enttäuscht vom Klang.
 Aufgrund der hohen Lautstärke konnte man kaum mehr als Rauschen heraushören. 
Doch an den Bandqualitäten darf man deshalb trotzdem nicht zweifeln. Mit dem Stück “Floating” von ihrem neuen Album begeisterten sie trotzdem miserablen Sounds in ganzer Linie.
 Mit Sicherheit kommen die Burschen nächstes Jahr wieder nach München. Dann allerdings sicherlich auch in eine andere Location, so dass man sich wirklich nur auf die gute Musik konzentrieren kann.

(Foto: Andy Weinzierl)

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