Kultur, Was machen wir heute?

Loomit und Burghard im Mix

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Maria Callas 2d_noch kleiner

Im Juli präsentiert die whiteBOX zwei Geländekünstler der Kultfabrik: Heinz Burghard und Loomit. Beide nämlich haben ihre Ateliers hier auf dem Gelände.

Eine gute Sache, finden wir, und veröffentlichen hier gerne die Ankündigung der Veranstalter im Wortlaut:

Für Geländekünstler machen sie allerdings sehr städtische Kunst. Seit Jahren sind sie hier klassische Vielfaltstaucher auf dem Partyareal, wie das Gelände auch manchmal heißt, und Loomit der Frühere war schon im Kunstpark da, ganz zu Anfang, 1996.

Wie? Was? Wo? Also, wenn das hier der Ostbahnhof … Man kann es direkt mitverfolgen, man spürt es förmlich: die Verwirrung unter Münchner Lokalredakteuren, sie wächst und wächst ins Hyper-Optimole. Das Kultfabrik-Experiment wird immer obskurer.

Nun, wer trotzdem Augen zum Sehen hat, kann sich gerade tagsüber davon überzeugen, wie maßgeblich Loomit zum Look dieses Geländes beigetragen hat. Loomit, der Pionier. Entgegen anderer landläufiger Meinungen ist nämlich München der Ursprungsort der Graffiti-Kunst, hier in Deutschland. Hier gab es bereits 1985 in Oberföhring und auf dem Dachauer Flohmarkt von der Stadt für Sprayer ausgewiesene Gelände. Da hat der Stadtaffe in Berlin noch tief geschlafen. Und für alle noch einmal zum Mitschreiben: Von 1996 bis 2002 bestand der so genannte „Kunstpark Ost“. Und diese geniale Kulisse der Jugendkultur stand Loomit von Anfang an zur Verfügung, bis heute in die Zeiten der Kultfabrik.

Graffiti und Street Art wurde in den letzten Jahren international, die jungen Künstler stellen heute vor einem riesigen Publikum, etwa auf der „Urban Stroke“, aus. Es war nun wirklich allerhöchste Zeit, Loomit einzuladen. Zwischen einem seiner vielen trips nach China und Südamerika haben wir ihn abgefangen.

Kollege Heinz Burghard ist seit 2003 hier in der Kultfabrik. Zurück aus New York fand er hier ideale Bedingungen und ein Flair vor, das ihn, wie er sagt, an Harlem erinnerte. Heinz Burghard war nach Stationen als redakteur von Pop rocky, als tourbegleiter eines deutschen Schlagerstars, als Assistent im Anti-terrortraining, als freier Fotograf, als tonmeister und als Disc-Jockey beim kunstsinnigen imperiumsgründer-Sohn Hubert Burda gelandet. Da hatte er einen eher langweiligen Job am Kopierer für das Layout von edlen Magazinen. Ob er da seine Arbeitszeit immer im Sinne der Firma eingesetzt hat? Am Ende kommt da jedenfalls etwas raus, was Burghard in den 90er Jahren Neopop-Copy-Art nannte und ihm eine Ausstellung, eben im Hause Burda einbrachte und dann eine bei Jörg Heitsch an der reichenbachbrücke. Und dann plötzlich hieß es NY calling. So kann´s manchmal gehen. Dran war die Factory mit Warhol-Partner Billy Name. Nach einigen aufregenden Jahren in New York ist Burghard Anfang 2000 zurück in München und bleibt hängen in der Kultfabrik.

Heinz Burghard zeigt neue Arbeiten: „Mixies“ und „Paintings“.

Ausstellung vom 15. Juli bis 25. Juli 2011
einlass Do & Fr 17 – 21 Uhr / Sa, So & Feiertag 15 – 20 Uhr

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Fotos: Heinz Burghard und Loomit

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