Aktuell, Kolumnen
München, deine Berge- Für Skitourengeher
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Es ist ein trüber Freitagabend im Winter und du willst nur noch raus. Die Arbeitswoche war hart und du hast sowas von Sehnsucht nach Frischluft, nach Bergen mit Pulverschnee und Sonnenschein.
Ein Klischee? Nein, direkt vor den Toren Münchens gibt es abseits vom Pistenrummel ein wahres Skitouren-Paradies. Die Auswahl ist derart groß, dass es schwer fällt eine Empfehlung auszusprechen, gibt es doch für jeden Geschmack und für die unterschiedlichen Wetter-, Schnee- und Lawinensituationen eine passende Skitour in den Münchner Hausbergen. Zudem reicht die Palette von der Anfängertour bis zur Unternehmung für wahre Könner.
Bernhard Ziegler vom Berg- und Skitourenportal www.tourentipp.com hat allein in den Bayerischen Alpen rund 100 unterschiedliche Routen ausprobiert. Der Münchner Alpinjournalist stellt uns hier drei genussorientierte Skitouren-Klassiker in den Münchner Hausbergen vor.
1. Hirschberg (1668 m)
Geht es um Skitouren-Klassiker in den Münchner Hausbergen, darf die Gegend um den Tegernsee auf keinen Fall fehlen. Und schon gar nicht der Hirschberg, der übrigens auch für einen Familienausflug gut ist. Während sich die Kids gerne am Kinderlift vergnügen, zieht es den Skitourengeher auf den Gipfel. Der präsentiert ein Mega-Panorama und dazu noch eine echt coole Abfahrt.
Route: Von Point über die Piste zur Bergstation und weiter nach Westen durch die sog. Gründ. Am Ende des Tälchens nach Norden steil hinauf zur Rauheckalm, wo man bereits eine super Aussicht genießt. Toller Brotzeitplatz! Nun über den Rücken nach Westen zum Hirschberg Vorgipfel und durch eine Senke hinüber zum Hauptgipfel mit traumhaftem Blick auf den Tegernsee.
Höhendifferenz: 900 Höhenmeter
Aufstiegszeit: 2 ½ Stunden
Schwierigkeit: mittel (Steilpassagen unterhalb der Rauheckalm)
2. Spitzstein (1596 m)
Der Spitzstein ist der Skitouren-Klassiker in den Chiemgauer Alpen. Bei guten Bedingungen zischt hier der Firn auf einer richtig lohnenden Abfahrt; und die Aussicht vom Gipfel zum Kaisergebirge ist überragend! An diesem Berg gibt es mit dem Spitzsteinhaus eine urige Brotzeit-Location, um in der Sonne auf die Tour anzustoßen.
Route: Am südwestlichen Ortsrand von Sachrang folgt man der Beschilderung zum Spitzsteinhaus und wandert zunächst auf einem Weg, durch Wald und über Lichtungen, auf meist guter Skispur bis zur Steinmoosalm. Das Spitzsteinhaus lässt man im Aufstieg links liegen und folgt der Spur nach rechts um eine Baumgruppe herum. Dann geht es über einen breiten Südhang hinauf. An einer Flachstelle zielt die Route nach rechts durch lichten Wald und anschließend nach Nordwesten zum Gipfel mit Kapelle. Bei der Abfahrt nimmt man in der Regel den südseitigen Gipfelhang direkt. Beim Spitzsteinhaus gibt es mehrere Abfahrtsvarianten, die gängige führt an der Goglalm vorbei.
Höhendifferenz: 850 Höhenmeter
Aufstiegszeit: 2 ½ Stunden
Schwierigkeit: mittel (kurze Steilpassagen, daher keine Anfängertour)
3. Brecherspitz (1620 m)
Die Brecherspitz steht für absoluten Skitour-Genuss. Der Gipfelhang ist bei guten Bedingungen einfach mega! Dieser Skitouren-Klassiker am Spitzingsee ist weder schwierig noch beschwerlich. Außerdem kann die Tour mit einer netten Einkehrmöglichkeit (Obere Firstalm) punkten.
Route: Vom Parkplatz Kurvenlift am Spitzingsee geht es über die Rodelbahn Richtung Firstalm. Nach ca. 1,2 km verlässt der Skitourengeher die Forststraße nach rechts und kürzt durch Wald und Lichtungen ab. An der Oberen Firstalm vorbei geht es in einem Bogen nach Nordosten eindrehend und über den südwestseitigen Gipfelhang hinauf zum Westgipfel der Brecherspitz. Anders als im Sommer ist hier im Winter für den Skitourengeher Schluss.
Höhendifferenz: 500 Höhenmeter
Aufstiegszeit: 1 ¼ Stunden
Schwierigkeit: leicht
Ausrüstung: Tourenski, Steigfelle, Tourenstiefel, Stöcke mit großen Tellern sowie eine Sicherheitsausrüstung mit LVS-Gerät, Schaufel und Sonde.
Planung: Vor Antritt einer Skitour sollte man den alpinen Wetterbericht und den aktuellen Lawinenlagebericht checken.
Fotos: © Bernhard Ziegler, tourentipp.com