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Münchner Gesichter: 8 Fragen an Daniel Überall

Unter der Rubrik Münchner Gesichter stellen wir euch Menschen vor, die München mit ihren Ideen verändern und befragen sie zu den wirklich wichtigen Dingen im Leben. Dieses mal mit:

Daniel Überall, Mitgründer des Kartoffelkombinats und Tausendsassa

Er könnte auch Daniel Düsentrieb heißen, tut er aber nicht. Nachdem der gelernte Kommunikationswirt bis 2007 mehrere Jahre in Werbeagenturen gearbeitet hat, entschied er sich irgendwann dazu, seine Passion zum Beruf zu machen. Er arbeitete unter anderem im Gründungsteam von Utopia.de mit, startete die Initiative Stadtimker und nicht zuletzt ist er Mitgründer und im Vorstand der solidarischen Landwirtschaft Kartoffelkombinat. Zudem ist er nicht nur Vorstand, sondern auch für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation bei der anstiftung zuständig.

Daniel Überall ist ein vielbeschäftigter Weltverbesserer und deshalb sind wir außerordentlich froh, dass er Zeit für die wirklich wichtigen Fragen des Lebens gefunden hat:

1. Weißwurst oder Leberkas?
Als Vegetarier weder noch. Stattdessen: Selbstgemachter Gurken-Kartoffelsalat (unbedingt festkochende Kartoffeln verwenden), resche Brezn vom Hofpfister (regionales Getreide, Naturland und fair), süßer Senf (aber nicht der pappige Industrie-Schmarrn sondern zum Beispiel von der Münchner Kindl Manufaktur aus FFB) und ein kaltes Bier (Lammsbräu Urtyp oder ein ISAR Bier vom Maximilian).

2. Woran arbeitest du gerade?
An der Abschaffung der Profitorientierung. Wir befinden uns in einer wahnsinnig privilegierten Situation, denn wir sind diejenige Generation in der Menschheitsgeschichte, die den höchsten Wohlstand genießt und die beste medizinische Versorgung erhält – kurz gesagt sind wir diejenigen, die am unbesorgtesten aufwachsen können. Dieser Wohlstand ist aber seit Jahrhunderten auf der Ausbeutung von anderen Menschen und Ressourcen begründet. Ich versuche, ein gemeinwohlorientiertes Gegenmodell aufzubauen.

3. Worüber fluchst du am häufigsten in München?
Immer öfter über Selbstbezogenheit, Unfreundlichkeit, und Rücksichtslosigkeit im Alltag. Wahrscheinlich stehen alle so unter Druck und alles ist finanziell so auf Kante genäht, dass für menschliche Interaktion kein Raum mehr bleibt.

4. Dein bayerisches Lieblingssprichwort?
“Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen.” (Karl Valentin)

5. Das macht dich zum Münchner:
Ich habe den Schwarzen Gürtel im MVV-Fahren und kann am Startbahnhof so in die U-und S-Bahnen einsteigen, dass ich am Zielbahnhof an direkt der richtigen Stelle (z.B. vor der Rolltreppe) aus dem Zug aussteige.

6. Geht immer:
Früher: eine Isartrail-Runde mit dem Mountainbike. Heute: Stockbrot überm Lagerfeuer mit den Kindern.


7. Dein Lieblings-Twitteraccount?

Da gibt es einige wirklich gute, dem Account @historylvrsclub für die sehenswerten, historischen Bilder zu folgen, lohnt sich auf jeden Fall.

8. Wo war deine wildeste Partynacht?

Vor vielen Jahren im illustren, nicht mehr existenten Etablissement „Carmen‘s Lounge“, als ich noch im Glockenbachviertel gewohnt hab. Aber meine Partynächte kann ich letztlich an einer Hand abzählen. Zum einen vertrage ich alkoholtechnisch echt gar nix und zum anderen bin ich schon immer lieber morgens in die Berge gefahren, statt meinen Kater auszukurieren.
Vielen Dank für das Interview!

Im Gewächshaus, Foto: Kartoffelkombinat.


Beitragsbild: Daniel Überall (Kartoffelkombinat).

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