Andrej Auch_Münchner Gesichter
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Münchner Gesichter mit Andrej Auch

Steffi Zilz

Wer gerade in der Schellingstraße unterwegs ist und noch etwas Ausgefallenes für die eigenen Vierwände sucht, sollte einen Halt bei Hausnummer 33 einlegen. In Zusammenarbeit mit dem WERKRaumSalon stellen jeden ersten Sonntag im Monat Künstler*innen im Coworking Space Concepting33 ihre Werke aus. Einer von den insgesamt sechs Künstler*innen ist Andrej Auch. Seine Bilderausstellung könnt ihr momentan bis zum 3. Oktober 2021 vor Ort besuchen.

Wir haben Andrej Auch vorweg schon mal die (wirklich) wichtigen Fragen gestellt.

Hey Andrej, stell dich doch bitte mal kurz vor!

Mein Name ist Andrej Auch, ich bin 26 Jahre alt, in Dachau geboren und aufgewachsen und studiere seit 2015 in München Freie Kunst an der Akademie der Bildenden Künste in der Klasse Karin Kneffel. Das ist eine Klasse der gegenständlichen Malerei, in deren Klassenzimmer im Altbau der Akademie ich in den letzten 6 Jahren mit meinen Kommiliton*innen und Freunden den Großteil meiner Zeit verbracht habe, das heißt viel gearbeitet und dabei einiges gelernt. Aber auch viel erlebt in diesem riesigen Gebäude, das vor Corona noch ein Ort der Begegnung und Events war und trotz allem zumindest einigermaßen ein Ort der Freiheit für die Student*innen geblieben ist.

Was erwartet uns bei deiner Ausstellung „First kiss“ im Concepting33?

Euch erwartet der Besuch in einem Coworking Office namens Concepting33, in dem neun Arbeiten von mir ausgestellt sind, die im Zeitraum von 2019 bis dato entstanden sind. Dazu muss man sagen, dass die Räumlichkeiten lediglich für die Vernissage zu einem Ausstellungsraum umgebaut wurden. Für den Rest der Laufzeit hängen die Arbeiten in einer Art Bürosituation, wenngleich es trotzdem sehr schön dort ist. Die nächste Ausstellung eröffnet übrigens am 16. September in der Galerie Noah im Glaspalast in Augsburg. Eine Gruppenausstellung von Kneffel Studierenden, inklusive Anselm Kiefer und der Professorin selbst.

Du bist ein junger Künstler – welcher Weg liegt vor einem bis zur ersten Ausstellung?

Ich hatte meine erste Ausstellung 2015, bevor ich angefangen habe Kunst zu studieren. Das war damals im Rahmen der Ausstellungsinitiative First Page Galerie, wo ich durch die Vermittlung meiner Schwester über Michael Wiethaus, einen nicht ganz unbekannten Münchner Grafikdesigner, gelandet bin. Also im Prinzip Spezlwirtschaft.

Bitte beschreibe deinen künstlerischen Stil in 3 Worten.

Naja, eigentlich unterstütze ich damit nur eine Fast-Food Mentalität, aber ich gehe selber manchmal zu McDonalds also was solls: technisch, organisch und transformativ.

Steht zum Verkauf: ohne Titel, 2021, 100 x 120 cm, Öl & Acrylfarbe auf Baumwolle
von Andrej Auch

Welchen Prozess hast du als Künstler durchlaufen, der sich in deinen Bildern widerspiegelt?

Einen Prozess von Ausschlussverfahren: man muss erstmal ziemlich viele schlechte Bilder malen, bevor die besseren kommen. Sich frei wühlen, davon bin ich überzeugt als formaler Maler. Zudem ist es ein ständiges pendeln zwischen technischen Erkenntnissen, die nur beim Malen selbst kommen können und Reflexionen der Anwendbarkeit, sprich die Schlüsse, die man von einem Bild auf das nächste zieht. Ich hab das Gefühl, dass ich mich dabei seit einiger Zeit in einer Art Aufwärtsspirale befinde. Ich kehre immer wieder zu älteren Bildkonzepten zurück, bloß ausgeklügelter.

Was sind deine wichtigsten Inspirationsquellen?

Ich liebe die klassische botanische und anatomische Illustration, da ich bei meiner Arbeit auch immer nach grundsätzlich natürlichen Formen suche.

Raus aus dem Kunstkosmos, rein in die Alltagswelt

Weißwurst oder Leberkas?

Weißwurst, seit es das fast jedes Wochenende zum Frühstück gab als ich klein war.

Worüber fluchst du am häufigsten in München?

Ach, ich find man regt sich oft genug gespielt auf, deswegen fällt mir dazu nichts Spannendes ein. Der Klassiker sind glaub ich die Mietpreise, aber noch komm ich gut aus, also gibt’s nichts zu meckern.

Geht immer?

Anzug tragen.

Dein Lieblings- Insta- oder Twitteraccount?

Puh da gibt’s so viele. Hier mal ein paar.

@mepaintsme
@vault_editions
@1080mhz
@anhourbeforesleep
@nik_gallo
@gregoryborlein

Wo war deine wildeste Partynacht?

Uff, da gabs ein paar. Ich kann mich an eine Silvesternacht auf 2019 noch gut erinnern oder die ein oder andere Weihnachtsparty in der Akademie: Ein gutes Zeichen ist, wenn man fast wieder nüchtern auf dem Heimweg ist, nachdem man den Pegel konsequent weggetanzt hat.

In aller Kürze:
Was? Kunstausstellung im Concepting33
Wann? Andrejs Ausstellung geht bis zum 03. Oktober 2021

Da der Ausstellungsraum ein Coworking Office ist, sind Terminvereinbarungen nötig (keine Scheu!)
Wo? Schellingstraße 33

Beitragsbild © Andrej Auch

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