Kultur, Nach(t)kritik
Nachtmuseum bis in den Morgen
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Der Kongress hat mal wieder getagt: Am 27.Januar stieg die erste Party des neuen Jahres im Münchner Stadtmuseum.
Das grüne Licht am Oberanger weist den nächtlichen Besuchern den Weg. Die Treppe hoch und schon befindet man sich in einer eigenen Welt: dem Nachtleben. Links und rechts des langen Ganges hängen grosse Bilder des Schnappschuss-Chronisten August CC.Menschen in den unterschiedlichsten Positionen des Nachtlebens sind zu sehen:
Mal wird einem der Fuckfinger entgegengestreckt, dann leuchtet das Tattoo. Oder wahlweise die Brust- im BH. In Grüppchen stehen die Besucher herum und trinken ihr Bier. Das Equipment für Band und DJ steht schon verheißungsvoll bereit.
Links geht’s die Treppen runter und schon findet man sich in chilliger Clubatmosphäre wieder. Die international berühmten Designer Clemens Weisshaar und Reed Kram haben ein gutes Händchen bewiesen. Warmes Licht ist sporadisch und gezielt eingesetzt, die Discokugel dominiert den Raum. Die Bar lockt mit diversen Getränken. Lässig sind die Sessel im Raum verteilt.
Ein sehr gemischtes Publikum befindet sich im – ja man könnte schon sagen – im Wohnzimmer: der Tourist der die Schuhe auszieht, der Mann im Sakko, die Turnschuhfraktion oder die hippen Girls. Auch das Alter variiert.
Adriano Prestel und friends steht auf dem Programm, Benjamin Fröhlich und Der Brane. Als die ersten Klänge des Saxophons ertönen, stürmt das Publikum zum Mittelpunkt des Geschehens. Die Band um Adriano Prestel gibt alles (Christoph Holzhauser am Schlagzeug, Thomas Roth am Saxophon, Sebastian Gambel am Keybord, Igor Kljujic am Bass und Julian Östreicher an der Gitarre).
Zum Funk and Soul der 70er Jahre wird mitgegroovt. Die Zuschauer sind begeistert, singen auch schonmal mit. Zwischendurch ist immer wieder Jam-Session und chillen angesagt. Ein gelungenes Konzept, allerdings hättens ein paar Besucher mehr sein dürfen. Münchener, wo seid ihr?
Am 3. Und 4. Februar gibt’s nochmal die Gelegenheit im Nachtmuseum bis in die frühen Morgenstunden zu feiern. Munich Histlers und Club Autonomica stehen auf dem Programm. Also- auf geht’s!
Fotos: Volker Derlath
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