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Orte der Demokratie: Die Theresienwiese
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„Die Revolution ist nicht die Demokratie. Sie schafft erst die Demokratie.“
— Kurt Eisner
von Sarah Schill
Die bestehende Demokratie ist harmlos, bunt und dreht sich. So zumindest scheint es Ende September beim Blick aus einer der vier Sichtluken der Bavaria-Statue am westlichen Rand der Theresienwiese. Festzelte und Fahrgeschäfte werden aufgebaut, Fressbuden und Toilettenhäuschen zusammengezimmert. Dazwischen arbeiten zahllose Menschen an den Vorbereitungen zu Münchens berühmtestem Großereignis.
Zwei Wochen im Jahr feiert die ganze Welt hier ein riesiges Volksfest. Doch wissen wohl die wenigsten, die zu den bronzenen Füßen der bayerischen Symbolfigur alljährlich ihren vom Singen und Tanzen müden und von den Umdrehungen diverser Fahrgeschäfte schwummerig gewordenen Kopf betten, auf welch historischem Boden sie das zuvor teuer erstandene Bier gerade wieder loswerden.
„Theresiens Wiese“ ist nicht einfach nur ein Ort demokratischen Trinkens und sich Verbrüderns. Im November 1918 verliehen zehntausende Münchnerinnen und Münchner hier ihrer Hoffnung auf eine politische Zukunft fern der Monarchie durch eine Friedenskundgebung Ausdruck und legten damit den Grundstein für die Münchner Räterepublik und den Freistaat Bayern.
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