Aktuell, Stadt

Aus unserem Podcast: Wir sprechen mit Mara Bertling über Chancenungleichheit unter Jugendlichen

MUNICH NEXT LEVEL

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Schicke Mäntel, schöne Läden, grinsende Werbebotschaften. Wer sich in Münchens Fußgängerpassagen umsieht, findet oft genau das, was er dem Klischee nach in dieser Stadt auch vermuten darf. An der Oberfläche ist das Isardorf fein, sauber und sortiert. Armut und Missstände werden hier bei weitem nicht so sichtbar, wie es in anderen Städten der Fall ist.

So kommt es vielleicht, dass die soziale Frage hier nicht so wirklich dringlich und häufig diskutiert wird. Sicher, ein schönes Stadtbild ist grundsätzlich nichts Schlechtes. Vielmehr ist es für viele sogar sehr wünschenswert (und klar, es ist Ansichtssache, was genau man als schön definiert). Im Falle von München verdeckt es aber auch die doch vorhandene Armut. Laut dem letzten städtischen Armutsbericht aus 2017 leben hier bis zu 17 Prozent aller Stadtbürger*innen in relativer Armut. Mit steigenden Mietpreisen und Inflationsraten ist außerdem absehbar, dass sich diese soziale Schere in den kommenden Jahren eher noch weiter auftun wird.

Ungleiche Startchancen

Soziale Frage, großes Thema. Ein großes Thema, bei dem man aber auch einfach mal klein und selbst anfangen kann. So wie es DEIN MÜNCHEN seit 2014 macht. Die gemeinnützige Initiative hat es sich zum Ziel gesetzt, besonders Jugendliche und junge Erwachsene auf ihrem Bildungs- und Lebensweg mit zu begleiten. Damit sie am Arbeitsmarkt, aber auch am kulturellen Leben in dieser Stadt besser teilhaben können. Die Initiative richtet sich mit ihrem Programm daher vor allem an Heranwachsende, die aus prekären oder benachteiligten Verhältnissen stammen. Also zum Beispiel an Familien, die zu siebt in zwei Zimmern wohnen – weil sie sich keine größere Wohnung leisten können – und während Corona trotzdem Home Schooling praktizieren müssen. Oder an Kinder, denen keine Nachhilfestunden von den Eltern bezahlt werden können. „Das ist prägend und zieht die Kinder runter in einem Alter, wo es nicht so sein sollte“, erzählt DEIN MÜNCHEN-Gründerin Mara Bertling uns im Podcast-Studio. Ihre Arbeit ist zugleich das Thema unserer aktuellen Podcast-Folge.

Ein veraltetes, innovationsarmes Schulsystem trägt Mitschuld

Manchmal braucht es erst mal jemanden, der Potential in jungen Menschen erkennt und ihnen das einfach mal sagt. Und Vertrauen als Vorschuss schenkt, was in einem überlasteten sowie innovationsarmen Schulsystem, vor allem an Mittelschulen, selten passiert. Das weiß Bertling aus ihrer Erfahrung als Sozialpädagogin am Familiengericht sowie als Sozialarbeiterin im Bereich Erziehungshilfe. Sie ärgert sich darüber, dass wir bereits nach der 4. Klasse unsere Kinder in ein System verschiedener Bildungsklassen aufteilen. Einen Pfad, den viele später nie wieder verlassen werden: Sie ziehen sich dann zurück in ihre Peer Groups, wo sie sich besser verstanden fühlen. Vom Rest der Gesellschaft wenden sie sich tendenziell ab.

Um die Stadt für möglichst viele Schichten und Jugendliche zu öffnen und lebenswerter zu machen (auch scheinbar normale Dinge wie ein Kinoticket oder ein Wiesn-Besuch sind nicht für jeden ohne weiteres erschwinglich) hat DEIN MÜNCHEN deshalb verschiedene Programme aus den Bereichen Bildung, Sport und Kultur aufgesetzt, die genau dort ansetzen und ein selbstbestimmtes Leben sowie gesellschaftliche Teilhabe fördern sollen. Inzwischen macht Bertling das mit einigen Festangestellten und vielen Freiberufler*innen sowie einer weiteren Gruppe an Ehrenamtlichen zusammen als gGmbH (also als gemeinnützige GmbH) seit einigen Jahren recht erfolgreich.

Zeit also für ein kleines Fazit: Wir wollten wissen, wie sie diese zurückliegende Zeit erlebt hat und was sie aus ihrer Erfahrung von Sozial- und Bildungsarbeit in einem selbst geschaffenen Rahmen erzählen kann. Außerdem gibt sie uns einen näheren Einblick in die laufenden Projekte. Chapeau für soviel Einsatz! Hier geht’s zur kompletten Folge:


Bildcredit: © Mucbook

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