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Aus unserem Podcast: Wir sprechen mit Sabine Enderle über das Parklet-Projekt im Hauptbahnhofsviertel

MUNICH NEXT LEVEL

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Kleiner Platz, große Wirkung: Parklets gelten seit einigen Jahren als innovatives Tool für mehr Aufenthaltsqualität in sonst viel befahrenen (oder stark beparkten) Stadtvierteln. Denkbar einfach ist die Grundidee „Auto weg, Raum her“. Denkbar vielseitig sind die Möglichkeiten in der Umsetzung. Egal ob Sitzmöglichkeiten, Infostände, Spielplätze, Urban Gardening oder Bürger*innen-Foren. Mit nur wenigen Quadratmetern lässt sich im öffentlichen Raum schnell ein kleiner bis mittelgroßer Impact erzeugen. Und ob man sie nun mag oder sich vielleicht über den verloren gegangenen Stellplatz ärgert, eins ist sicher: Sie regen zum Nachdenken über die mögliche Neuverteilung vom Raum auf unseren Straßen an.

Wir sprechen über die Intervention

Auch die FreiRAUM-Viertel Initiative setzte im Herbst 2021 ganz auf Parklets, als sie sich mit der Aufenthaltsqualität im südlichen Hauptbahnhofsviertel beschäftigte. Ein Viertel im dem – etwas salopp formuliert – kein Baum und keine Parkbank weit und breit zu finden ist. Ist diese Intervention geglückt? Welches Feedback gab es von Anwohner*innen und Ladeninhaber*innen vor Ort? Wir haben uns von Mitgründerin Sabine Enderle Eindrücke aus erster Hand schildern lassen für eine neue Folge unseres Podcasts.

Etwas Ruhe für ein hektisches Viertel

Gerade das südliche Hauptbahnhofsviertel ist für Hektik und stellenweise auch für rauen Straßencharme bekannt. Das Rotlicht ist hier nachts beheimatet, manche Ecken gelten als Drogenumschlag- oder konsumplätze. Und alle scheinen stetig unterwegs zu sein. Kurz: Es ist nicht gerade der Space, den man gemeinhin für seine Aufenthaltsqualität schätzt. Neben dem allgegenwärtigen Straßenhustle wären aber vielleicht auch ein paar Ruhepole fein für das Viertel, dachten sich die Initiator*innen von FreiRAUM-Viertel und geboren war die Idee des Pilotprojekts. Unterstützung in der Konzeption und Umsetzung der verschiedenen Flächen gab es unter anderem von der Stadt München sowie vom bekannten dänischen Architekturbüro Gehl.

Gemischtes Feedback

Gemischtes Feedback gab es von den Passant*innen und Ladenbesitzer*innen, erzählt Enderle. Aber die positiven Rückmeldungen zu den insgesamt neun Plätzen überwogen letztlich doch deutlich. Die oben erwähnten neuen Sitzmöglichkeiten, die Infostände, die Spielplätze, das Urban Gardening sowie die Rad- und Repairstationen wurden teils begeistert aufgenommen und es gründeten sich vereinzelt sogar Unterschriftenlisten für den Verbleib der Stationen, erfahren wir von ihr. Neben kleineren Zwischenfällen wurden die einzelnen Stationen mit Respekt behandelt, auch wenn mal ein Stuhl oder ein Werkzeug entwendet wurde, sagt sie. Gerade die nächstgelegenen Gewerbetreibenden im Viertel übernahmen teils intuitiv Verantwortung für die Plätze – brachten schon mal ein paar kleinere Möbel abends rein oder baten ihre wartenden Gäste Corona-bedingt zum kurzen Verweilen auf den Parklets, bis sie an der Reihe waren.

Reden: vorher, nacher und dazwischen auch

Schon vorab war es dabei sehr wichtig, mit ortskundigen Leuten ins Gespräch zu kommen, berichtet Enderle. „Viele Einzelgespräche“ zu führen, die Fehleinschätzungen vorweg reduzieren sollten. Aber erst während der Installation vor Ort konnten sich die Ideen wirklich bewähren oder durchfallen. Und Resonanz erzeugen. Weil vieles so gut ankam, wurde das Projekt noch während der Laufzeit um zwei Wochen verlängert bis in den Oktober hinein.

Während das Team von FreiRAUM-Viertel das viele Feedback im Nachgang nun gerade sortiert und auswertet, scheint eines aber schon sicher: nächstes Jahr geht es weiter! Dann vielleicht auch mit den Pop-Up-Lanes für Fußgänger*innen, die eigentlich geplant waren, aber so kurzfristig nicht genehmigt werden konnten.

Bis dahin wünschen wir viel Spaß mit der Folge über FreiRAUM-Viertel, die du hier ganz nachhören kannst:

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