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Rap mit Gefühl: So war das Tourfinale von Majan in der Tonhalle

Das Konzert von Majan in München war von Anfang an eine Energie-Explosion, die das Publikum in der gut besuchten Tonhalle für fast zwei Stunden in eine mitfeiernde und mitfühlende Menge verwandelte.

Grounded und nahbar

Der charismatische Künstler begeisterte nicht nur durch seine mitreißende Performance, sondern auch durch seine offene und sympathische Art. Träfe man den 24-Jährigen Marian Heim so an der Supermarktkasse, würde man kaum erwarten, dass er eine Halle so zum Beben bringen kann. Doch von der ersten Zeile an hingen die Münchner*innen an seinen Lippen und sang textsicher mit. Seine Interaktion mit dem Publikum erreichte ihren Höhepunkt, als er bei “Liebe zu dritt” spontan zwei Fans auf die Bühne holte, die die Gesangspart von Jeremias und Provinz übernehmen durften und problemlos ablieferten.

Eine Stimme, die bewegt

Majan navigierte durch sein Set mit einer Mischung aus kraftvollen Beats und tiefgründigen Texten, wobei er sowohl neue Songs wie Treppenhaus als auch altbekannte Hits wie 1975 präsentierte. Von gefühlvollen Balladen am Klavier, bei denen seine soulige Stimme richtig zur Geltung kam, bis hin zu Trap-Bangern, bei denen die Menge ausgelassen mithüpfte. Dass ihm seine Fans wichtig sind, bewies er, als er dem Wunsch eines Insta-Fans nachkam und einen Song performte, der eigentlich nicht auf der Setlist der Tour stand – nur für München.

Unterstützt wurde er dabei von seiner dreiköpfigen Band, die das Publikum mit anheizten. Die eingespielte Truppe strahlte aus, dass sie nicht nur Kollegen, sondern auch gute Freunde sind. „Martin, Martin, Martin“ jubelte das Publikum dem Gitarristen Martin Baumgärtner zu, der schon seit Jahren an der Seite von Majan performt. „Das gab’s auch noch nie“, sagt Majan.

Bilder: © Johanna Zach

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