Kultur, Nach(t)kritik

This Silence kills – Sing for me

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Restlos ausverkauft war das Konzert im Café Kong, wie auch fast alle anderen Konzerte auf der Tour von Dillon. Auf kleinstem Raum drängten sich die münchner „Coolkids“ mit Stoffbeutel unter dem Arm unter einem Himmel aus Neonröhren und warteten auf die junge Dame in schwarz.

Viel zu sehen gab es allerdings erstmal nicht von ihr.

Versteckt hinter Haaren und Nebelschwaden, wiegte sie sich mechanisch zu den elektronischen Klängen von Kollege Fahri Özgönenc und hauchte zunächst Minuten lang ins Mikrophon. Es war großartig.

Dillon macht Musik, bei der es dunkel sein muss, zu der man die Augen schließt und sich ein wenig zerfließen lässt.

Das sah das Münchner Publikum nicht ganz so lasziv und stand zu großen Teilen eher starr und gebannt vor einer Künstlerin, die eindringliche Songs vom Herbst einer Jugend sang, leicht und schwer zugleich und manchmal unendlich schmerzvoll. Ihr Album „This Silence Kills“ kann als echter Geheimtipp gelten und wird zur Zeit in ganz Deutschland entdeckt. Dillons Songs sind Momentaufnahmen, Schnappschüsse, Tagebuchseiten. Minimalistisch und pur.

Genau wie die Künstlerin selbst. Schüchtern spielte sie zügig und bescheiden eine Stunde lang ihre Songs, bedankte sich danach höflich und verschwand, eben so rasch und diskret, wie sie gekommen war.

Die kleine Frau mit dem Keyboard. Wunderbar.

http://dillon-music.com/

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