Kultur, Live

Weltenbrand – Wenn Vergangenheit Gegenwart bleibt

Lena von Holt

Weltenbrand_Schauburg

Genau heute vor 99 Jahren, also am 22. April 1915 war der Tag, an dem die Deutschen mit dem Einsatz von Giftgas die erste Massenvernichtungswaffe in die Welt setzten. In Gedenken an die Opfer des ersten Weltkrieges, der sich dieses Jahr zum hundertsten Mal jährt, zeigt die Schauburg am 4., 5. und 6. Juni das Stück “Weltenbrand”.

Tobias Ginsburg und Daphne Ebner erzählen die Geschichte vom deutschen Giftgas und deren Erfindern anhand zweier Chemiker-Familien. Geeignet ist die Aufführung für Jugendliche ab 14 Jahren und bietet eine interessante Heranführung an das Thema, indem es viele Fragen aufwirft: ” Kann es eine humane Waffe geben? Gibt es eine Waffe, die so mächtig ist, dass sie den Krieg ein für allemal beenden kann? Wenn die Waffen unsichtbar werden, verschwinden dann auch die Kriege, die Täter und die Opfer? Wo ist der Krieg hin?”

Krieg war schon immer grausam, keine Frage, doch mit dem Einsatz von Giftgas verändert sich dessen Art entscheidend: Chemische Stoffe wie Chlor oder Blausäure führen dazu, dass Körpereiweiße zersetzt werden, Menschen erblinden oder qualvoll ersticken.

Doch das Ende des ersten Weltkrieges im Jahre 1918, aus denen die Deutschen als Verlierer hervorgeht, bedeutet nicht gleichzeitig auch das Ende von Massenvernichtungswaffen. Ganz im Gegenteil: Von nun an verbreitet sich die grausame Waffe ausgehend von den Schützengräben in die ganze Welt. Die jüngsten Verbrechen in Syrien lassen uns nun erneut dessen Ausmaß spüren. Das Schockierendste daran: Deutschland bleibt Exportweltmeister.

Mehr Informationen erhaltet ihr hier.

No Comments

Post A Comment

Simple Share Buttons
Simple Share Buttons