Tina Auf dem Kampe - wildkrautverliebt
Aktuell, Leben, Warum tust du das?

Zwischen Stadtpflaster und Wiesenwunder: Warum dieser Kräuter-Kalender ein cooles Weihnachtsgeschenk ist

Marco Eisenack
Führung von Tina auf dem Kampe

MUCBOOK hat schon immer ein offenes Ohr für Menschen mit Ideen und bietet Raum für nachhaltige Impulse und – nicht zuletzt – für Geschichten, die dein Leben besser machen können. Und genau so eine Geschichte bringt uns jetzt Tina auf dem Kampe ins Haus — urbane Naturliebhaberin, zertifizierte Kräuterpädagogin und leidenschaftliche Esserin dessen, was direkt vor unserer Haustür wächst.

Mit ihrer Passion für essbare Wildkräuter und Heilpflanzen will sie etwas bewahren, das in unserer schnelllebigen Welt fast in Vergessenheit gerät: das uralte, intime Wissen um die Kräfte der Natur. Was könnte also näherliegen, als in dieser Saison einen besonderen Geschenk-Tipp in den Fokus zu rücken? Ein Wildkräuter-Kalender — ein Geschenk, das zum Entdecken einlädt, zum Sammeln inspiriert und ein ganzes Jahr lang begleitet.

Ein Gespräch über Wiesen, Wegerecht und die ungeahnten Kräftes des Krauts, das unter unseren Füßen wächst. Für alle, die Lust haben, das Vertraute neu zu sehen — und das Grün vor der Haustür zu feiern.

1. Warum tust du das? Wie kam es, dass Kräuter dein Lebensinhalt geworden sind?

Ich bin in einem kleinen bayerischen Dorf aufgewachsen – mit Gemüsegarten, Wiesen vor der Tür und dieser Selbstverständlichkeit, dass Natur einfach dazugehört. Schon als Kind zog es mich raus: Wiesen, Wälder, der Wegesrand – dort war für mich Abenteuer, Leben und Natur pur. Mit dieser Verbundenheit wuchs auch meine Neugier für essbare und heilkräftige Pflanzen.

2021 habe ich mir dann einen großen Herzenswunsch erfüllt: die Ausbildung zur zertifizierten Kräuterpädagogin. Seitdem weiß ich: Das ist genau mein Weg. Wildkräuter verbinden für mich Genuss, altes Wissen und dieses Gefühl von Erdung, das in unserem urbanen Alltag oft verloren geht.

Mit wildkrautverliebt möchte ich Menschen zurück zur Natur bringen – ihnen zeigen, wie viele Schätze direkt vor unserer Haustür wachsen: Heilkräuter, essbare Pflanzen, vergessenes Wissen. Ich will Wissen teilen – und Begeisterung wecken für das Wilde zwischen Isar, Park und Gehwegkante.

2. In einer Zeit voller digitaler Tools wünschen sich viele Entschleunigung in ihrem Leben. Warum sind Kräuter da so geeignet?

Weil sie uns rausziehen aus dem Kopf und rein ins Spüren – mit allen Sinnen. Wildkräuter wachsen langsam, echt und ohne Filter. Wer fühlt, riecht, kostet, ist automatisch präsent. Die Natur holt uns dahin zurück, wo kein Bildschirm hinkommt: ins Hier und Jetzt.

3. Welche heimische Pflanze überrascht mit ihren Skills am meisten?

Das Gänseblümchen. Unscheinbar – und gleichzeitig ein echtes Kraftpaket. Heilkundlich gilt es als „Arnika der Wiese“: entzündungshemmend, wundheilend und sogar als milder Hustensirup nutzbar.

Kulinarisch kann es genauso viel: Blätter wie Feldsalat, Knospen als „falsche Kapern“ und Blüten, die Salate, Butter oder Desserts verfeinern – oder zu einem feinen Gelee werden. Eine Pflanze, die zeigt, wie viel Heilkraft und Genuss direkt unter unseren Füßen wächst.

Saisonkalender von Wildkrautverliebt

4. Warum hast du einen Kalender über Wildkräuter gemacht?

Die Idee ist während meiner Kräuterwanderungen entstanden. Viele Menschen fragen: „Wann wächst was? Wie erkenne ich es?“ – und genau dafür wollte ich etwas schaffen, das Orientierung gibt, ohne zu überfordern.

Für mich ist der Kalender ein Herzensprojekt, weil ich so mein Wissen und meine Liebe zu den Wildkräutern weitergeben kann. Jede Pflanze ist bewusst ausgewählt, liebevoll illustriert und mit dem Monat verbunden, in dem sie uns am häufigsten begegnet.

Der Kalender ist mehr als ein Produkt – er ist eine Einladung, bewusster hinzuschauen und die kleinen Wildschätze vor der eigenen Haustür wieder wahrzunehmen.

5. In München sehnen sich viele nach mehr Natur im Alltag. Wie hilft dein Kalender dabei?

Er zeigt, was direkt vor deiner Nase wächst – an der Isar, im Park oder zwischen zwei Pflastersteinen.

Der Kalender macht klar: Natur ist nicht weit weg, sie ist schon da. Du musst nur hinschauen. Und genau diesen Blick schärft er jeden Monat aufs Neue.

6. Jedes Kraut ist ein Kunstwerk für sich. Eigentlich wünscht man sich 84 Poster. Wie hast du die Illustratorin gefunden und welche Zeichnung ist dein Favorit?

Eine Freundin aus Hamburg hat uns zusammengebracht. Nach dem ersten Gespräch war klar: Volltreffer. Ihr Stil ist modern, präzise und farbenfroh – und passt perfekt zu wildkrautverliebt und den Wildkräutern.

Mein Favorit ist der Juni. Die Komposition der Pflanzen wirkt wie ein kleiner Sommer an der Wand – so stimmig, dass ich mir das Motiv selbst als Poster aufhängen möchte.

Kalender von Wildkrautverliebt

7. Gerade im Winter suchen viele nach Mitteln gegen Erkältung oder trockene Haut. Welche heimischen Kräuter empfiehlst du?

Die Ringelblume ist meine erste Wahl bei trockener Winterhaut. In Ölen oder Salben wirkt sie beruhigend, regenerierend und schützt die Haut bei Kälte und Heizungsluft.

Für das Immunsystem ist die Hagebutte unschlagbar. Als Hagebutten-Pulver bringt sie eine ordentliche Portion Vitamin C und Antioxidantien mit – perfekt für Müsli, Joghurt oder Tee.

8. Viele denken, im Winter wächst doch eh nichts. Welche überraschenden Kräuterschätze kann man im Dezember rund um München entdecken?

Mehr als man denkt – und genau das zeigt mein Dezember-Kalenderblatt.

Die Wilde Möhre liefert jetzt ihre aromatische Wurzel. Das Barbarakraut bringt frische, scharfe, vitaminreiche Blätter für Salate oder Pesto. Und die Nadelbäume – Fichte und Weißtanne – steuern aromatische Nadeln für Nadel-Kaviar, Fichten-Sirup oder Weihnachtsplätzchen bei.

Der Dezember zeigt: Auch in der kalten Jahreszeit wächst genug. Man muss nur wissen, wohin man schaut.

9. München hat seine eigenen Kräuterorte – von den Isarauen bis zu den Gärten am Stadtrand. Wo sind deine Lieblingsplätze in der Region?

Die Isarauen sind mein Alltags-Lieblingsort: wild genug, nah genug und voller Pflanzen, die mich das Stadtleben kurz vergessen lassen. 

Und für Waldmomente liebe ich den Perlacher Forst (hier der Link zur passenden Halte auf mucbook.de) – perfekt für Nadelbäume, Harzduft und alles, was nach „Draußen-Abenteuer“ klingt.

10. Welchen Fehler machen Anfänger*innen häufig bei der Verwendung von Kräutern – und wie hilft dein Kalender dabei, typische Missverständnisse zu vermeiden?

Viele nehmen sich am Anfang zu viel vor. Sie glauben, sie müssten sofort zig Kräuter sicher erkennen oder direkt ihre ganze Ernährung umstellen. Dabei reicht es vollkommen, mit ein paar wenigen Pflanzen zu starten – und einfach mal beim Spazierengehen ein Blatt zu probieren, eine Wurzel zu entdecken oder einen neuen Duft wahrzunehmen.

Genau hier hilft mein Saisonkalender: Er zeigt pro Monat nur eine kleine, ausgewählte Gruppe an Wildkräutern. Übersichtlich, machbar, ohne Überforderung. So entstehen neue Gewohnheiten ganz nebenbei – und man wächst Schritt für Schritt in die Welt der Wildkräuter hinein.

SAISONKALENDER “WILDE WEGGEFÄHRTEN”

84 handgezeichnete Illustrationen von monatsspezifischen Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern, die du für die Kräuterküche, die Hausapotheke oder die eigene Naturkosmetik nutzen kannst
Hauptwirkungen der Wildpfanzen sowie die im jeweiligen Monat verwendbaren Teile
Raffinierte Rezept-Ideen für die Kräuterküche, Hausapotheke oder eigene Naturkosmetik-Projekte
Immerwährend: Da die Kalenderseiten nur die Monatsbezeichnungen enthalten, kannst du ihn immer wieder verwenden
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