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Worte, vergoldet

Juliane Becker

Es gibt noch etwas zwischen Mario Barth und Volker Pispers. Keine Late-Night-Comedy, kein politisches Kabarett, sondern feinsinnig dazwischengemogelt:  Jochen Malmsheimer füllte in den letzten Tagen das Lustspielhaus.

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Würde man ihm auf der Straße begegnen, wäre die erste Assoziation vielleicht: Maurer. Schreiner. Irgendwas mit Handwerk. Die bärige Erscheinung spräche dafür. Hauptberuflich ist Malmsheimer jedoch Wortakrobat. Wie kein Zweiter weiß er mit der deutschen Sprache umzugehen. Weit weg vom schnöden Wortspiel formt er wahre Kunstwerke aus Silben, die nebenbei so erheiternd sind, dass schon nach wenigen Minuten die Tränen fließen. Allerdings bleibt die Erschöpfung nicht aus – das Hirn muss mitmachen. Abschalten? Is’ nich’. Dafür sind seine Sätze zu komplex, seine Wortführung zu vielschichtig.

Seine Eloquenz lässt Schriftsteller vor Neid erblassen, der angehende Jungjournalist sitzt dagegen fassungslos im Lustspielhaus und fragt sich: Wie zur Hölle schaffe ich es, mich auch so zu artikulieren?! Werde auch ich eines Tages so professionell über Curling, Fernsehwerbung oder Nudelsalat referieren können?

Dem ein oder anderen Fernsehzuschauer dürfte der Essener noch bekannt vorkommen. Bis 2013 verkörperte er in Neues aus der Anstalt den Anstaltshausmeister. Allen anderen sei sein umfangreiches Werk ans Herz gelegt – intelligenter geht gute Unterhaltung kaum.

Seine Website ist hier zu finden.