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Zukunftsrauschen – Wie klingt die Zukunft?

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Weltweite ökonomische und politische Veränderungen, neue technologische Kommunikationsformen und philosophische Neuorientierungen klingen durch die Luft und machen uns zu Akteuren und Zeugen radikaler Umbrüche.

Seehofers Ausruf „Multikulti ist tot”, wie auch David Camerons Analyse des islamischen „Radikalisierungsprozesses” auf der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar, rufen zu einer Hinterfragung des deutschen Identitätsbegriffs auf:
Wie verhält sich ein Pochen auf „eine christlich orientierte Wertorientierung in Deutschland” einerseits, zu der säkularen Revolution Ägyptens andererseits? Wie verhalten sich die europaweiten Studentenproteste zu diesen Entwicklungen? Wie kann man eine Leitkultur (er)finden, die nicht auf konservativen Werten der Vergangenheit, sondern auf der neuen Kollektividentität der Zukunft basiert?

Zukunftsrauschen ist eine Einladung, diese Fragen im Rahmen eines zweitägigen Veranstaltungsformats (Screening – Lecture – Discussion – Screening) gemeinsam zu erforschen.

PROGRAMM:

10.3.2011, 19h
Zukunftsrauschen: was kommt nach dem Capital?

Screening im Filmmuseum München; Eintritt € 4.
Das ‘C’ in ‘Capital’ markiert die verschiedenen Deutungsmöglichkeiten des englischen Worts ‘capital’. Damit verweist der Titel unter anderem auf London, die Hauptstadt Großbritanniens, deren hyperventilierendes Nervensystem uns in Rabans Film an die Grenzen der Wahrnehmung führt. In der neusten Arbeit der Turner Prize-nominierten Otolith Group wird darüber hinaus die Entstehung des globalen Kapitalismus thematisiert: dem capital, ursprünglich aus dem Lateinischen ‘caput’, der Kopf, wird durch Enthauptung Widerstand geleistet.
Das Filmprogramm präsentiert ein Musikvideo und zwei britische Kunstfilme, in Deutschlandprämiere, die sich mit der Frage nach den Grenzen des Kapitalismus befassen:

Corporate Cannibal, Nick Hooker, 2008, 6min
About Now MMX, William Raban, 2010, 28min
Hydra Decapita, The Otolith Group, 2010, 32min


11.3.2011, ab 18h
Zukunftsrauschen: was kommt nach Identität?

Lecture – Discussion – Screening in der PLATFORM3
Diese Veranstaltung ist kostenfrei.

18h Lecture mit Edgar Schmitz
Der Künstler und Theoretiker Schmitz stellt die Idee einer ‘intensivierten Identitätsverweigerung’ vor dem Hintergrund des Filmtraktats Get Rid of Yourself der Bernadette Corporation (2003) vor. Mit dem Film eröffnet die Künstlergruppe ein räumliches Diagramm zwischen ihrem Urlaubsort am Meer und den Straßen von Genova während der G8 Proteste 2001. Schmitz mobilisiert hierfür philosophische Konzepte von Giorgio Agamben und Antonio Negri, wie auch von Jacques Rancière.

Ein anschließendes Gespräch mit Maxa Zoller und Edgar Schmitz wird unter Einbezug des Publikums der Frage nach dem Zukunftsrauschen Münchner ‘glokaler’ Identität – zwischen global und lokal – nachgehen.

19h30 Screening Identitätswechsel
Das Filmprogramm versucht unterschiedliche Antworten auf die Frage nach Identität in einer Zeit des Präfixes ‘Post-…’ zu finden. In drei künstlerischen Videoarbeiten wird nachgespürt, wie sich Identität durch globale politische und ökonomische Umbrüche verändert:

Inventur – Metzstr. 11, Želimir Žilnik, 1975, 9min
Mariage Blanc, Gustav Deutsch und Mostafa Tabbou, 1996, 5min
Hohe blaue Gebirge, Flüsse und goldene Ebenen, Borjana Ventzislavova, 2009, 11min

Mehr Infos unter: www.platform3.de

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