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Zur Schließung des Amerikahauses

Eine Die Nachkriegszeit ist vorbei, Deutschland ist zu den zivilisierten Völkern zurückgekehrt, ist zum zweiten Mal eine Demokratie – dieses Mal allerdings nicht aus eigener Kraft und ganz sicher nicht aus sich heraus.

Die damaligen Befreier, lange Zeit „Besatzungsmacht“ genannt, waren in Bayern die Amerikaner, ohne die weder physisch noch geistig eine demokratische Revolution möglich geworden wäre.

Diese Zusammenhänge bleiben eine lebendige Herausforderung. Die Demokratien, die es aus eigener Kraft erreicht haben, sich aus Einsicht und Freiheitsliebe zur Herrschaft des Volkes durchzuringen, feiern dieses Ereignis ihrer Umkehr. In Bayern aber bleibt es Aufgabe, die Kraft dieser Erneuerung zu reflektieren. Wo besser als im Amerikahaus?

Es kommt ein zweiter Aspekt hinzu, der den Ort nicht nur der Kontinuität wegen zwingendmacht: die Präsenz des „Dritten Reiches“ im Umfeld des Amerikahauses. Hier wurde die Parteizentrale des „Dritten Reiches“ als erster Sitz der NSDAP (seit Mai 1930)eingerichtet. Mit dem Führerbau und dem Parteibau nördlich und südlich der Briennerstraße mit den unter Denkmalschutz gestellten Sockeln der „Ehrentempel“ ist hier ein Ensemble der Führerideologie vorhanden, das eindrücklicher als anderswo den Gegensatz zu demokratischem Bauen repräsentiert und das klassizistische Ensemble des Königsplatzes verzerrt.

Die „Ehrentempel“ – gebaut auf den Grundmauern gewalttätig abgerissener Bürgerhäuser – wurden nicht etwa nach dem Zusammenbruch revolutionär gestürmt und geschleift, sondern schließlich auf Befehl von General Eisenhower gesprengt. Er hatte aus gutem Grund die Geduld verloren. Diese „Ehrentempel“ waren der Ort, an dem die Weimarer Demokratie im Dritten Reich in der „Hauptstadt der Bewegung“ alljährlich geschmäht wurde, durch die öffentliche Verehrung der dreisten, beim Umsturzversuch der Weimarer Republik zu Tode gekommenen Gewaltanhänger, den so genannten „Blutzeugen“ von 1923. Dass also die „Besatzungsmacht“ Amerika mit dem Amerikahaus die Tradition dieses Ortes brechen und lebendig umwerten wollte, gehört zur Geschichteunserer Demokratie.

Der dritte Grund aber, der der Schließung des Amerikahauses widerspricht ist der aktuellste. Der Freistaat Bayern und die Landeshauptstadt München sind eben dabei, auf den Grund des „Braunen Hauses“ ein „Dokumentationszentrum“ zu bauen. Die Dokumentation des Dritten Reiches macht aber überhaupt nur Sinn, wenn die absolute Gewaltherrschaft wertend in Gegensatz zur offenen Gesellschaft gebracht wird. Ohne den Diskurs, in dem sich auch die amerikanische Gesellschaft befindet, stirbt die Demokratie. Statt also das Amerikahaus zu schließen, sollte die Zusammenarbeit mit den demokratisch offenen Kräften des Dialogs aus Amerika erneuert werden.

Die Nachkriegszeit ist vorbei, Deutschland ist zu den zivilisierten Völkern zurückgekehrt, ist zum zweiten Mal eine Demokratie – dieses Mal allerdings nicht aus eigener Kraft und ganz sicher nicht aus sich heraus. Die damaligen Befreier, lange Zeit „Besatzungsmacht“ genannt, waren in Bayern die Amerikaner, ohne die weder physisch noch geistig eine demokratische Revolution möglich geworden wäre. Diese Zusammenhänge bleiben eine lebendige Herausforderung. Die Demokratien, die es aus eigener Kraft erreicht haben, sich aus Einsicht und Freiheitsliebe zur Herrschaft des Volkes durchzuringen, feiern dieses Ereignis ihrer Umkehr. In Bayern aber bleibt es Aufgabe, die Kraft dieser Erneuerung zu reflektieren. Wo besser als im Amerikahaus?

Es kommt ein zweiter Aspekt hinzu, der den Ort nicht nur der Kontinuität wegen zwingendmacht: die Präsenz des „Dritten Reiches“ im Umfeld des Amerikahauses. Hier wurde die Parteizentrale des „Dritten Reiches“ als erster Sitz der NSDAP (seit Mai 1930)eingerichtet. Mit dem Führerbau und dem Parteibau nördlich und südlich der Briennerstraße mit den unter Denkmalschutz gestellten Sockeln der „Ehrentempel“ ist hier ein Ensemble der Führerideologie vorhanden, das eindrücklicher als anderswo den Gegensatz zu demokratischem Bauen repräsentiert und das klassizistische Ensemble des Königsplatzes verzerrt. Die „Ehrentempel“ – gebaut auf den Grundmauern gewalttätig abgerissener Bürgerhäuser – wurden nicht etwa nach dem Zusammenbruch revolutionär gestürmt und geschleift, sondern schließlich auf Befehl von General Eisenhower gesprengt. Er hatte aus gutem Grund die Geduld verloren. Diese „Ehrentempel“ waren der Ort, an dem die Weimarer Demokratie im Dritten Reich in der „Hauptstadt der Bewegung“ alljährlich geschmäht wurde, durch die öffentliche Verehrung der dreisten, beim Umsturzversuch der Weimarer Republik zu Tode gekommenen Gewaltanhänger, den so genannten „Blutzeugen“ von 1923. Dass also die „Besatzungsmacht“ Amerika mit dem Amerikahaus die Tradition dieses Ortes brechen und lebendig umwerten wollte, gehört zur Geschichteunserer Demokratie.

Der dritte Grund aber, der der Schließung des Amerikahauses widerspricht ist der aktuellste. Der Freistaat Bayern und die Landeshauptstadt München sind eben dabei, auf den Grund des „Braunen Hauses“ ein „Dokumentationszentrum“ zu bauen. Die Dokumentation des Dritten Reiches macht aber überhaupt nur Sinn, wenn die absolute Gewaltherrschaft wertend in Gegensatz zur offenen Gesellschaft gebracht wird. Ohne den Diskurs, in dem sich auch die amerikanische Gesellschaft befindet, stirbt die Demokratie. Statt also das Amerikahaus zu schließen, sollte die Zusammenarbeit mit den demokratisch offenen Kräften des Dialogs aus Amerika erneuert werden.

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