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ARTMUC: Highlights direkt vom Hersteller
11:30 Uhr am Donnerstag Morgen: Überall stehen noch Kartons herum, Luftpolsterfolie liegt auf dem Boden, es wird in den Kojen noch fleißig gehämmert, diskutiert und abgemessen. Insgesamt 100 Künstler ohne Galerienvertretung, Kunst-Plattformen und Kollektive bereiten sich auf der Praterinsel auf ihren Auftritt vor. Vom 2. bis zum 5. Juni findet dort die dritte Ausgabe der Münchner ARTMUC statt. Ausgewählten Augenschmaus findet ihr hier!
Nach der Stroke Urban Art Fair kommt ARTMUC
Über 500 Bewerbungen hatten sie diese Jahr wieder und das sogar aus den Niederlanden, Tirol und Frankreich. Ein fünfköpfiges Experten-Team hat daraus 80 Künstler gewählt, die keine Galerienvertretung haben. Die ARTMUC ist somit auch dieses Jahr eine der wenigen großen Produzentenmessen in Deutschland. Wichtig war der Jury der künstlerische Ansatz und nicht etwa das Alter der Bewerber. „Verkrustete Strukturen wollen wir mit der ARTMUC aufbrechen,“ betont Raiko Schwalbe. Da darf es auch einmal die Ausnahme von der Regel geben.
Die restlichen Künstler wurden von Raiko Schwalbe selbst ausgewählt. Allerdings finden sich auf der Messe auch Kollektive, Künstlerplattformen wie der Berufsverband für Bildende Künstler München/ Oberbayern oder die Künstlervereinigung Dachau e.V.. Eine dieser Ausnahme ist zum Beispiel die Galerie für Fotografie der Gegenwart von Ingo Seufert. Mein persönliches Highlight: die urbanen Fotografien von Stefan Schuhmacher, der Städtebau in Bildstrukturen transformiert.
Ein anderer Künstler, der völlig versunken in seiner Aufbauarbeit steckt und deshalb eher wortkarg bleibt, ist der Diplom-Fotodesigner Maximilian Gottwald. Er stammt wie die Mehrheit der Künstler aus Bayern, beziehungsweise der Münchner Region. Seine Fotografien von Häuser-Ruinen aus Kambodscha findet ihr direkt im Erdgeschoss von Haus 1, hinten rechts.
Wird die ARTMUC zur Konkurrenz für die Unpainted Art Fair?
Natürlich gibt es auch andere Medien auf der Messe. Über Malerei und Skulpturales wird dieses Jahr vermehrt Medienkunst gezeigt. ARTMUC:Digital heißt das Ganze und ist hauptsächlich im Obergeschoss von Haus 3 (vom Hof aus links) zu sehen. Dort stellt beispielsweise Betty Mü und KRAY-C aus, die dem Publikum mit partizipativen Projektionen endlich die Angst vor digitaler Kunst nehmen wollen. Als Konkurrenz-Veranstaltung zur Unpainted Art Fair versteht Raiko Schwalbe sein Konzept aber nicht. Eher als Ergänzung, so seine Idee.
In aller Kürze:
Was? ARTMUC
Wo? Praterinsel Praterinsel 3 – 4
Wann? Donnerstag, 02.06.2016 / 19:00 – 22:30 Vernissage; Freitag, 03.06.2016 / 12:00 – 20:00; Samstag, 04.06.2016 / 12:00 – 20:00; Sonntag, 05.06.2016 / 12:00 – 18:00
(c) Fotos: Ronja Lotz, Beitragsbild: Betty Mü mit Vortex, 2016
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