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Bye, Bye Lesungen? Literaturhäuser brauchen finanzielle Hilfe!

Wird es zukünftig noch Lesungen, Gespräche und Diskussionen geben? Dieser Frage widmen sich gerade vielerorts Literaturhäuser, Verlage, Autor*innen und Veranstalter*innen.

Problematik

In einer außerordentlichen Tagung im Literaturhaus München traf sich das Netzwerk der Literaturhäuser, das Fazit liest sich drastisch: Im gesamten Veranstaltungssegment rund um Bücher seien Vielfalt und Entwicklung bedroht. Es gebe massive Kostensteigerungen in sämtlichen Bereichen, beispielsweise steigende Energie-und Dienstleistungskosten. Gleichzeitig seien Drittmittelförderer wie Stiftungen immer seltener bereit, sich an den bedingenden Personal- und Betriebskosten von Veranstaltern zu beteiligen. Öffentliche Zuschüsse von Ländern, Kommunen und Kantonen hätten seit Jahren kaum Anpassungen erhalten. Die Existenzgrundlage von Autor*innen, sowie die Sicht- und Erlebbarkeit des Kulturguts sei also gefährdet.

Selbstverständnis der Literaturhäuser

Alle Literaturveranstalter verstünden sich als “Partner von Autor*innen und Verlagen, als Umschlagplatz für das Buch, als Vermittler Kultureller Bildung, als Multiplikatoren für Dichtung und Wahrheit, als Plattform für europäische Dialoge und internationalen Austausch.” Sie wollen diese Position weiterhin und aufrechterhalten. Die Vielfalt soll nicht reduziert werden, das Honorar der Autor*innen nicht gekürzt werden.

Appell an die Bundesregierung

Daraus folgt das Appell des Netzwerks der Literaturhäuser: “Wir appellieren an die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien in Deutschland, Staatsministerin Claudia Roth, an das Ministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport in Österreich, an das Bundesamt für Kultur der Schweiz, an die Kulturbehörden in den Ländern und Kantonen, an die kommunalen Instanzen, Kulturdezernate und -ämter sowie an Stiftungen und Sponsoren in allen deutschsprachigen Ländern, gerade jetzt die finanzielle Förderung von Literaturveranstaltern auszuweiten und dann zu verstetigen, um so den gewachsenen Ansprüchen und Kostensteigerungen Rechnung zu tragen. Nur durch rasch einsetzende Maßnahmen und Handlungsbereitschaft wird sich ein massiver Einbruch des literarischen Lebens und Kulturangebots verhindern lassen. Nur mit einem klaren finanziellen Bekenntnis kann die in Deutschland, Österreich und der Schweiz so einzigartige Form des Literaturhauses ihre Vorreiterrolle für die literarische Begegnung, für Teilhabe und Dialog aufrechterhalten und weiterentwickeln.”

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