Kultur, Nach(t)kritik

Clubbei im Märchenland – Bahnwärter Thiel

Markus Michalek

Um die Ecke gebogen, der weiße Schriftzug des Bahnwärter Thiel, ein besonderer Ort Münchens, bespielt vom Kulturverein Wannda. Schnee knirscht unter den Schuhsohlen. Ist der Bass zuerst noch verhalten zu hören, wird er mit jedem Schritt, mit jedem Schritt ein wenig lauter.

Und die Vorfreude steigt.

Eingesaugt ins Innere: Verspielt eingerichtet, könnte des Bahnwärters Innenleben leichte Assoziationen an die Bar 25 anregen. Auch das war mal bunt, verspielt und ein Stück Märchenland.

Und das Märchenland gelingt. Benannt mit nach der gleichnamigen Novelle Gerhard Hauptmanns, und bis vor wenigen Wochen noch Teil des Märchenbazars, lässt sich innen wie außen so Einiges entdecken.

Es lohnt, genau hinzusehen, in der Halle mit der großen Tanzfläche, auf der gelacht und gefeiert wird, im angeschlossenen Schienenbuswaggon, bei den Telefonen, den Jahrmarktsgondeln oder eben auch beim Blick aus einer der beiden Schiffschaukeln, die unter der Decke angebracht sind.

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Am einen Abend herrscht es ein reges Kommen und Gehen dort oben, und so mancher gönnt sich das Vergnügen, ein anderes Mal bleiben sie leer.

Es sind die Kleinigkeiten, die manches groß werden lassen und wenn es nur eine kleine Veränderung der Rauminstallationen ist – hier wird nicht konserviert, sondern die Vergänglichkeit jedes einzelnen Moments gelebt und gefeiert – alles fließt eben.

Wer gern und lang tanzen geht, wer Lust auf Entdeckungsreisen hat, dem kann der Bahnwärter Thiel nur wärmstens empfohlen werden.

Denn am 1. Mai soll wieder Schluss sein. Die Zeit bis dahin, die lässt sich ja nutzen. Denn wenn nicht jetzt, wann da’nn?

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