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Das MUCBOOK #14 ist da!

Melanie Schindlbeck

Drehen wir die Zeit kurz fünf Monate zurück. Wir haben November 2019 und Klopapier ist noch kein besonders rares Gut. Die Wirtschaft brummt, es wird fleissig produziert und wir kaufen, kaufen, kaufen. Von Kindesbeinen an werden wir zu Konsument*innen erzogen. Geld ausgeben lautet die Devise. Immer neue Produkte versprechen uns Lösungen für Probleme, die wir vorher gar nicht hatten. Schneller als wir Paypal sagen können, geht auch schon das nächste Produkt kaputt. Wohin uns dieser Wahnsinn führt? Abgeholzte Regenwälder, verschmutze Meere, Ausbeutung und Plastikmüll, soweit das Auge reicht. Ganz nebenbei machen viele von uns Überstunde um Überstunde, um mit dem ganzen Irrsinn Schritt zu halten.

Nachhaltigkeit wird zum Gebot der Stunde

Die Hartnäckigkeit der Umweltschützer*innen und Wissenschaftler*innen und ja, auch die ersten, unbestreitbaren Auswirkungen des Klimawandels führen aber zu einem vorsichtigen Umdenken. Vielen ist klar: es muss sich etwas ändern, sonst ist es zu spät. Nachhaltigkeit wird zum Gebot der Stunde.

Und jetzt das: Corona. Lockdown. Die Welt im Ausnahmezustand. Es ist Anfang April 2020, wir stehen kurz vor Druck dieser Ausgabe und nichts scheint mehr, wie es bis vor wenigen Tagen noch war. Trotz schönstem Frühlingswetter sind Münchens Biergärten seltsam verlassen, Cafés und Geschäfte haben geschlossen und die Isarufer sind wie leer gefegt.

Maskierte Menschen schleichen im Supermarkt in möglichst großen Abständen aneinander vorbei, um sich bloß nicht zu nahe zu kommen. Das Klopapier wird unfreiwillig zum Symbol der Stunde. Wie wahnsinnig kaufen Menschen ganze Regale leer und wundern sich dann über einen kollektiven Mangel.

Krisenzeiten sind aber immer auch Zeiten der Chancen: Die Umwelt holt gerade kurz Luft, während uns im Home Office der Lagerkoller droht. Das Covid-19-Virus wird unser Zusammenleben vermutlich nachhaltig verändern. Fast scheint es, als bräuchte die Menschheit solche Extremsituationen, um sich neu sortieren und definieren zu können.

Verzichten tut nicht nur der Umwelt gut

Die Frage ist dabei natürlich, ob man zur Goldwaage greift oder lieber den Blick auf das große Ganze lenkt. Wir haben in dieser Ausgabe beides versucht. Nachhaltiger werden kann beim Morgenkaffee anfangen, kommt aber ohne gemeinsame Bekenntnisse und Regeln wohl nicht aus. Denn gerade die, die es eigentlich besser wissen müssten, neigen dazu, besonders viel zu konsumieren – sei es die jährliche Fernreise oder der Zweitwagen. Dabei tut Verzicht nicht nur der Umwelt gut, sondern schont auch unseren Geldbeutel. Alternativen zum Neukauf gibt es schließlich wirklich viele – eine Richtschnur dafür ist zum Beispiel die Nachhaltigkeitspyramide.

Die Symbolkraft der ersten Schritte sollte man ebensowenig unterschätzen: Utopien sind o. Mutmacher und Zugpferd für neue, patente Lösungen. Münchner*innen, die zu Beginn meist als Spinner belächelt wurden, aber ihr Ding erfolgreich durchgezogen haben, stellen wir euch etwas weiter hinten im Heft vor. Also: Schließt euch zusammen, macht euch stark und lasst noch ein bisschen Klopapier übrig!

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