Kultur, Was machen wir heute?

Das Orchester mit Start-Up Charakter

Marlene-Sophie Meyer
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Ein Erstling, bei dem man sich tatsächlich fragt, was danach noch kommen kann. Mit der Veröffentlichung ihres Debut-Albums “Take off!” starten das AMEO voll durch. Hier der Pressetext zur Veröffentlichung:

Wer da behauptet, so etwas schon einmal gehört zu haben, der muss lügen. Hier ist ein 20köpfiges Orchester, das unter der Leitung eines 25jährigen Berliner Komponisten ein Feuerwerk an Energie, Musikalität und Einfallsreichtum abfackelt. Daniel Glatzel, Kopf und Herz dieser Naturgewalt namens ANDROMEDA MEGA EXPRESS ORCHESTRA, jongliert auf Schwindel erregende Manier mit Genres, Stilistiken und musikhistorischen Verweisen. Jazz ist hier nur ein Schätzwert. Wir denken an Minimal Music, diverse Scores quer durch die Filmgeschichte, Romantik, Neue Klassik, Bartok und Zappa. Als musikalische Einflüsse benennt Glatzel wiederum Computerspiele, die zweite Wiener Schule, Cartoons, die Polyphonie der Renaissance, schäbige Dauerwerbesendungen und Fahrstühle in teuren Hotels. Die Musik des AMEO ist derart reich an direkten oder indirekten Zitaten, dass man wirklich nicht weiß, wo man anfangen soll. Take Off! trägt seinen Namen zu Recht – hier hebt der Orchestersaal direkt mit der gesamten Kapelle ab. Dieses Album ist wild, eigenwillig, eindringlich, atmosphärisch, witzig, verstörend – und das alles zugleich. In einem irrsinnigen Tempo werden hier en passant musikalische Register gezogen, die den unterschiedlichsten kulturellen Hemisphären und Zeiten entstammen. Dies geschieht mit einer Lässigkeit, die ans Unverschämte grenzt. Wir hören Bigband Swing, der immer wieder unterbrochen wird von Freejazz-Kakophonien, Schnipseln aus Krimi-Soundtracks und den akustischen Logos fiktiver Filmproduktionsfirmen. Von jetzt auf gleich kippt die selig beschwingte Stimmung in ihr Gegenteil und wir befinden uns mitten in beklemmenden, ausufernden Klanglandschaften. Hier ist alles maßlos und wunderbar.

Das AMEO sind 20 junge Musiker unterschiedlichster musikalischer und kultureller Herkunft. Sie kommen aus Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Kanada, Norwegen, Japan, Thailand, Tschechien und Südkorea. Der Chef dieser einmaligen Klangmaschine ist der Komponist, Arrangeur und Holzbläser Daniel Glatzel. Er zeichnet als Leiter des Ensembles verantwortlich für die Konzeption des großen Ganzen sowie für sämtliche Kompositionen und Arrangements. Das AMEO versetzte bereits koreanische Konzertsäle und bayrische Provinznester mit seinen harmonischen Wagnissen und seinem rhythmischen Wahnsinn in Staunen. Vielleicht auch in Angst.

Mit den Freunden von The Notwist verbindet das Orchester eine enge musikalische Zusammenarbeit. Gemeinsame Konzerte in Amsterdam, Hamburg und München wurden frenetisch bejubelt. Dass jedes einzelne Orchestermitglied stilistische Offenheit und ein Höchstmaß an Spielfreude mitbringen muss, ist kaum der Rede wert. Denn das versteht jeder nach maximal 10 Sekunden mit diesem Album-Debut.

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