Kultur, Nach(t)kritik

Die Premierenfeier zum Serienstart von MANN/FRAU

MANN/FRAU, die neue Webserie des Bayerischen Rundfunks, von und mit Christian Ulmen startete diese Woche mit den ersten vier Folgen. Wir haben uns auf der Premierenfeier einmal umgesehen.

Foto: Christoph Kürbel

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Eine Serie für die Netzgemeinde. Die Aufmerksamkeitsspanne der meisten Menschen, die im Internet ihre Unterhaltung finden ist bekanntlich sehr kurz. Das wissen wir spätestens seit der letzten Youtube-Session, an deren Ende man auch nur noch “funny cats/dogs/kids/accident” eingegeben hat. An dieser Erkenntnis scheinen sich die Macher von MANN/FRAU zu orientieren, denn eine Folge ist maximal vier Minuten lang.

Bettina Reitz, die Programmchefin des Bayerischen Fernsehens ist begeistert. Für sie ist die Verbindung des “Linearen” mit den “neuen Medien” dank Konzepten wie MANN/FRAU ein erfolgreicher Schritt zu mehr Präsenz in der Unterhaltungsindustrie im Internet. Dass dies ein lange schon fälliger Schritt ist, lässt sie unerwähnt (#neuland). Man bemerkt den Stolz in ihrer Ansprache und stolz kann sie auch sein, vor allem auf das junge Team von BR PULS, das maßgeblich an der Produktion von MANN/FRAU beteiligt ist.

Junge Menschen machen Fernsehen fürs Internet und produzieren eine Webserie zusammen mit einem der großen Stars des deutschen Fernsehen. Dass ein öffentlich rechtlicher Sender eine solche Möglichkeit bietet ist sehr lobenswert. Über das Ergebnis kann man sich streiten. Bei MANN/FRAU wird, wie der Name vermuten lässt, ein im deutschen Film schon oft beackertes Thema aufgegriffen. Geschlechterrollen, funktionsgestörte Kommunikation und Missverständnisse bei der Partnersuche in der Großstadt.

Foto: Christoph Kürbel

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Immer im Wechsel, wird aus dem Leben der beiden Singles FRAU, gespielt von Lore Richter, und MANN gespielt von Mirko Lang, berichtet. In der Hoffnung, dass die geschlechterspezifischen, in den ersten vier Folgen äußerst stereotyp angelegten Konflikte noch ernsthaft diskutiert werden, verfolgen wir die Serie weiter. Eine wirkliche Aufklärung und Erkenntnis neben dem durchaus vorhandenen Unterhaltungswert erwarten wir allerdings nicht.

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Das Programm der Premierenfeier war sehr gelungen. Nach den Ansprachen der Produzenten und Programmverantwortlichen, wurde mit OK Kid auf der Bühne nochmal einiges geboten. Sie lieferten mit ihrem Song “Kaffee warm” die Titelmusik für MANN/FRAU. Die Aftershowparty wurde musikalisch begleitet von DJ Shogun und DJ FinkTank.

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