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Ein Bayer ermittelt

Autoren aus aller Welt reisen während den achtzehn Tagen des Literaturfestes nach München, um ihre neuen Werke vorzustellen. Manche haben das Glück, gar nicht weit reisen zu müssen. So auch Jörg Graser, der am Sonntag im Gasteig seinen neuen Krimi aus der bayerischen Provinz vorstellte.

So auch Jörg Graser, Regisseur und Autor von Drehbüchern, Theaterstücken und Hörspielen. Sein neuestes Werk “Weißbier im Blut – ein Kriminalroman aus dem bayerischen Unterholz”, wurde am Sonntag von zwei Vollblutkomödianten aus Niederbayern präsentiert: Luise Kinseher und Sigi Zimmerschied.

Die beiden Schauspieler wirkten bereits in den Radio-Hörspielfassungen früherer Romane um den kauzigen Kriminalrat Kreuzeder vom Morddezernat Passau mit, der sich am liebsten von Weißbier und Schweinsbraten ernährt und sich in seiner Stammkneipe aufhält.

Fälle lösen geht dann so nebenbei. Das allerdings passt seinem Vorgesetzten, Kriminaloberrat Becker, überhaupt nicht, und er stellt ihm eine Psychologin zur Seite. Diese soll eigentlich Kreuzeders Diensttauglichkeit überprüfen, kann sich dem brisanten Fall jedoch selbst nicht entziehen.

Sigi Zimmerschied und Luise Kinseher präsentierten sich in dieser Lesung als perfektes Duo. Während Sigi Zimmerschied sämtliche männliche Rollen in verschiedenen Stimmlagen und dialektalen Färbungen übernahm, lieh Luise Kinseher der Psychologin, Frau März, ihre Stimme und fungierte überdies als Erzählerin der Rahmenhandlung.

Der besondere Charme der Veranstaltung lag in der sehr lebendigen Vortragsweise der beiden Schauspieler. Auch der stellenweise äußerst pointenreiche Text, gab den beiden Profi-Kabarettisten Gelegenheit, sich die Bälle zuzuspielen und ihr komödiantisches Talent zu zeigen. Sie spielten sich geschickt die Bälle zu und die gute Chemie zwischen beiden war deutlich spürbar.

Zum Schluss gab es dann auch entsprechend viel Applaus für diese sehr unterhaltsame Lesung, die Lust auf Kriminalliteratur mit Lokalkolorit machte.