Was machen wir heute?

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Sebastian Huber

Für alle politisch engagierten Wohnungslosen und die, die gestern Nacht zu hart gefeiert haben — heute um 18:00 findet am Marienplatz ein sleep-in-flashmob statt.

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(Foto von Stefan Heerdegen  / pixelio.de )

Den Ankündigungstext findet ihr hier:

Ich habe mich von meinem Freund getrennt, aber ein Auszug aus unserer Wohnung geht nicht, denn WOHIN NUN? Wir haben ein zweites Kind bekommen, WOHIN NUN? Ich verdiene am Existenzminimum, die Wartelisten für Sozialwohnungen sind überfüllt, WOHIN NUN? Ich wohne seit 30 Jahren in der gleichen Wohnung, aber mit meiner Rente kann ich sie mir nicht mehr leisten, WOHIN NUN? Ich habe einen Studienplatz in München bekommen, die Wohnheime sind voll, WOHIN NUN?

In einer Stadt, in der selbst die FDP die Wohnungsnot im Wahlkampf entdeckt, ist das Problem existentiell – SCHLAFPLÄTZE sind rar, mindestens 62.000 FEHLEN. Aber dennoch bleiben in unserer Stadt fast die Hälfte aller HOTELBETTEN das ganze Jahr über leer. Davon besitzt München 35.000, d.h. 18.000 SCHLAFPLÄTZE STEHEN ZUR VERFÜGUNG und jährlich kommen 1.600 Betten hinzu. Des Weiteren verfügt München über 19,99 Millionen Quadratmeter Bürofläche, wobei 1,8 Millionen Quadratmeter leer stehen. Diese ließen sich beispielsweise in 60.000 WOHNUNGEN à 30m2 UMWANDELN. Wie absurd erscheint in diesem Zusammenhang ein zusätzliches jährliches Büroflächenwachstum von 100.000 m2. In dieser Stadt, in der es nicht an Platz, sondern an den richtigen polititischen Schwerpunkten mangelt, ziehen wir mit Kissen unter dem Arm auf den Marinplatz und nehmen uns den Raum der uns verwehrt wird – SCHLAF(PLATZ)LOS IN MÜNCHEN – wir haben ein RECHT AUF WOHNUNG, ein RECHT AUF STADT!

SCHLAFLOS IN MÜNCHEN
Freitag, den 14.03. um 18:00h, Marienplatz
am Lift vor dem Kaufhof (mit Kissen und Taschenlampe).

Anm. der Redaktion: Die Ankündigung haben wir kurzfristig von einem anonymen Absender erhalten.