Kultur, Nach(t)kritik

Isle of Summer – das Rave Lauren Hipster Massaker

Isabelle Karlsson
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Neonfarbe im Gesicht, Smirnoff-Cocktail in der Hand, zerrissene Hosen von dem superentspannten Roadtrip an der Côte d’Azur, Sonnenbräune vom kleinen Trip auf die Seychellen….und jetzt zum Ende des Sommers nochmal richtig abzappeln mit den Besties!

End schön hier, so am See…denkt man sich sofort, wenn man die geniale Location des Final Rave im Undosa Beach Club in Starnberg sieht. Da kommt gleich richtig viel Stampflaune auf! Die ganzen schönen Menschenkinder sehen zwar alle ein bisschen verkleidet aus, denn sündhaft teure bauchfreie Tops und Caps, zerrissene Hotpants und die Hippiversion von RayBan-Brillen sind halt nur die Partykluft, in die sie sich zur Feier des Tages geschmissen haben. Das kommt dabei raus, wenn man ein Elektroevent, das Line-up-technisch wirklich Potential gehabt hätte, in eine Münchner Trabantensiedlung verlegt.

Eigentlich ist die Location am See ja ein super Ort, um ein Openair zu veranstalten. Sie verliert nur ungefähr 100% ihrer Magie, wenn jeder, der am am Eingang den 200€-Schein aus Papas Geldbeutel zückt, um den Eintritt von schlappen 25 Euronen zu zahlen, reingelassen wird. So ist es einfach unmöglich, sich bei betrunkenem Gestampfe und der Nase zehn Meter in der Luft nicht gegenseitig auf die neuen Sneaker zu treten. Hat einer der Raver die Güte, sein hübsches Näschen aus der Luft zu nehmen, um mit Bussi-Bussi die Süße zu begrüßen, wird man Zeuge eine Huldigung von Gottes Gnaden: “es ist soooo geil hier!” und “whuuuuu!”. Schön, wie qualifiziert die Jury ist. Denn dieses Kollektiv Turmstraße und Superflu, das sind keine unbekannten Namen in der Szene. Darum mal die Hände in die Luft, das macht man so auf einem krassen Rave. So underground das Ganze hier!

Zum Glück sind hier alle so auf love and peace gepolt, und happiness. Hieß ja auch “Beach of Happiness”, wie könnte man da nicht total ausgelassen sein? Ansonsten hätten sich bestimmt ein paar Dramen abgespielt, wenn die Süße ihren Bussi-Bussi-Typen dabei ertappt hätte, wie er allem Weiblichen, was vorbeiläuft, unzweideutige Angebote macht. Aber nein, bei denen läuft ja, also keinen Stress wegen sowas schieben, lieber noch einen Cocktail, eine Kippe und weiterraven.

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Elektro, Starnberg, Openair: hier hilft zuckriges Geschnulze, wie es die Partypeople zuweilen an den Tag legen, nicht mehr weiter. Auch Verzweiflung, wie sie sich in dem Versuch der Gäste äußert, cool zu sein, würde nichts bringen. Ein Imperativ muss her: Tut so etwas nie wieder!

 

6 Comments
  • Sandor
    Posted at 08:05h, 09 September

    …. nicht uninteressant, aber warum ist der “gemeine” Münchner dann in Starnberg und ist der Münchner an sich nicht mindestens genauso schlimm und sogar extremer? Ach ja… wer war nochmal der neue Wirt vom Undosa?? Ja genau der bekannte Münchner Wirt mit der “Bussi Bussi” Gesellschaft…. Bussi trifft Bussi. … Geld trifft Geld…. schön ist was anderes aber es gibt schlimmeres und es gibt auch normale Menschen hier am Starnberger See….

  • Sascha
    Posted at 08:56h, 09 September

    Was oder wer schreibt denn so einen unglaublichen Bullshit…. Womöglich jemand, dem diese Eur25,- zu viel waren…. oder mit sonstigen Minderwertigkeitskomplexen zu kämpfen hat.
    Starnberg als Münchner Trabantensiedlung zu betiteln ist an Unwissenheit und Dummheit kaum zu überbieten.
    Ich war selbst nicht dort, hab aber nur positive Stimmen gehört, naja klar die Eur25, – haben keinem so richtig geschmeckt…. aber das ist heutzutage eben so.
    Leut seids froh wenn irgendwer, irgendwas veranstaltet…. damit Ihr alle was zum feiern habt

  • krz9000
    Posted at 12:12h, 09 September

    tut mir leid für deine komplexe. sie interessieren mich wirklich nicht, drum baibai 🙂

  • Martin
    Posted at 13:19h, 09 September

    Unglaublich armer Artikel. 25 Euro für eine für eine “Abendkasse-JKarte” bei solchen DJ’s wundert mich gar nicht. Wenn man sich klug angestellt hat, hat man sich das Ticket im Vorhinein geholt und deutlich weniger gezahlt.
    Das Wort Trabantensiedlung seh ich mal als Beldeidigung… hier hat jemand definitiv keine Ahnung von den Sachen, die er behauptet.

    Zudem saß ich vor beginn des Festivals an der Seepromenade und habe viele, wirklich viele Leute, welche aus den Sbahnen ausstiegen sich über die Schönheit des Ortes unterhalten hören.

    Dass diese Menschen bei Sommertemperaturen zu einer Feier am See nicht in Jeans und Pullover kommen versteht sich auch. Was die Autorin damit sagen will ist mir e unklar.

    Das nächste mal lieber gar nix schreiben, anstatt solch einen Müll, welcher nur dazu führt dass sich Leute beleidigt fühlen.

  • Emil
    Posted at 13:26h, 09 September

    Wohl das Ticket daheim vergessen?
    Es waren übrigens mehr Leute barfuß unterwegs anstatt mit Sneaker… aber wenn man nicht da war kann mann’s ja auch nicht wissen.

  • horst
    Posted at 20:12h, 12 September

    Hehe, kann mir gut vorstellen wie es da ablief und bin sehr froh, nicht dabei gewesen zu sein. Der Artikel ist recht witzig, wenn auch etwas zu viel Zorn mitschwingt…

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