tagebook des Münchner Forums

Kreativ statt Exklusiv?

“KREATIV STATT EXKLUSIV …in welchen Nischen wächst die Kunst?”
München leuchtet. Vor allem das München der Theater, der Pinakotheken, der Symphonieorchester. Für weniger Etabliertes, Sperrigeres, für junge Künstler und Kreative, für Subkultur ist München ein schwieriges – und teures – Pflaster. Mieten sind unerschwinglich, Atelierplätze rar, undefinierte, alternativ nutzbare Objekte Mangelware. Welche kulturellen Positionen in der Stadt sichtbar werden, hängt nicht zuletzt am Raum, den man sich leisten kann – oder sich einfach nehmen muss. Denn das Neue entsteht oft gerade dort, wo sich Lücken in der geplanten, funktionalen Ordnung der Stadt auftun. Institutionalisierte Projekte wie städtische Off-Spaces, legale Graffitizonen oder top-down geplante Kreativquartiere geraten dann schnell in Widerspruch zur Lust der Kunst am Offenen, Unfertigen, Provisorischen. Wo also sind die Sprünge in der glatten Oberfläche, wo die Reibungspunkte, die Bruchstellen? …in welchen Nischen wächst die Kunst?
Wo wenig Raum vorhanden ist, muss Raum auf kreative Weise neu geschaffen werden. Eines dieser Raumbeschaffungsprojekte ist das sogenannte Kreativquartier, das zwischen der Loth-, Schwere-Reiter-, Heß- und Dachauer Straße geplant ist . Hier entsteht ein Viertel, in dem Wohnen und Arbeiten, Kunst und Wissen nebeneinander und miteinander das urbane Lebensgefühl in München steigern sollen. Zwei Wettbewerbe – einer vom Planungsreferat ausgeschrieben, der andere vom Kulturreferat – sollen den zukünftigen Nutzern des Quartiers die Möglichkeit geben, sich an den Planungsprozessen zu beteiligen. Beide Wettbewerbe haben inzwischen ein Ergebnis hervorgebracht. Der erste Preis des Planungsreferats für die stadtplanerische und landschaftsarchitektonische Gestaltung des Gesamtareals ging bereits im letzten Jahr an TELEINTERNETCAFÉ aus Berlin und sorgte für Euphorie und Neugier auf das neue Quartier.
Das Ergebnis des Ideenwettbewerbs des Kulturreferats für die zukünftige Gestaltung und Nutzung der Jutier- und Tonnenhalle hat dieser Stimmung allerdings einen gehörigen Dämpfer verpasst. Es konnte kein erster Platz, lediglich ein zweiter und dritter Platz vergeben werden. Aus diesen soll nun ein gemeinsames Konzept für die Hallen entwickelt werden, der noch in diesem Jahr im Stadtrat behandelt werden soll. Wo es genau hingehen wird mit dem Kreativquartier, bleibt – zumindest für die Öffentlichkeit – weiter offen. Eines ist jedoch sicher: die Planungen werfen einige wichtige Fragen auf. Kann man kreativen Raum überhaupt planen? Wie können Künstler und Kreative erfolgreich in Planungsprozesse eingebunden werden?
Und wann werden Kunst und Kultur, Künstler und Kreative zu Instrumenten der Standortförderung? Diese und weitere Fragen wollen wir bei der nächsten STADTfragen-Veranstaltung „KREATIV STATT EXKLUSIV“ am  26.März 2013 um 19.00 Uhr im Import Export gemeinsam mit unseren Referent_innen diskutieren.
Themen: Lisa Lampe untersucht die Lebens- und Arbeitswirklichkeit Münchner Künstler, Roman Häbler zeigt, wie sich Münchens Sprayer in urbane Räume einschreiben – und was von Deutschlands einstiger Graffitihochburg geblieben ist, Toni Schade entwirft ein Künstlerhaus anstelle des Opernpalais als Vision eines kritischen, kreativen Ortes mitten in der Stadt.
http://www.stadtfragen.org
www.facebook.com/STADTfragen
www.twitter.com/STADTfragen_muc

Schade_Toni_Geschichtenfabrik_STADTfragen_mucbook_2

München leuchtet. Vor allem das München der Theater, der Pinakotheken, der Symphonieorchester. Für weniger Etabliertes, Sperrigeres, für junge Künstler und Kreative, für Subkultur ist München ein schwieriges – und teures – Pflaster. Mieten sind unerschwinglich, Atelierplätze rar, undefinierte, alternativ nutzbare Objekte Mangelware. Welche kulturellen Positionen in der Stadt sichtbar werden, hängt nicht zuletzt am Raum, den man sich leisten kann – oder sich einfach nehmen muss. Denn das Neue entsteht oft gerade dort, wo sich Lücken in der geplanten, funktionalen Ordnung der Stadt auftun. Institutionalisierte Projekte wie städtische Off-Spaces, legale Graffitizonen oder top-down geplante Kreativquartiere geraten dann schnell in Widerspruch zur Lust der Kunst am Offenen, Unfertigen, Provisorischen. Wo also sind die Sprünge in der glatten Oberfläche, wo die Reibungspunkte, die Bruchstellen? …in welchen Nischen wächst die Kunst?

Wo wenig Raum vorhanden ist, muss Raum auf kreative Weise neu geschaffen werden. Eines dieser Raumbeschaffungsprojekte ist das sogenannte Kreativquartier, das zwischen der Loth-, Schwere-Reiter-, Heß- und Dachauer Straße geplant ist . Hier entsteht ein Viertel, in dem Wohnen und Arbeiten, Kunst und Wissen nebeneinander und miteinander das urbane Lebensgefühl in München steigern sollen. Zwei Wettbewerbe – einer vom Planungsreferat ausgeschrieben, der andere vom Kulturreferat – sollen den zukünftigen Nutzern des Quartiers die Möglichkeit geben, sich an den Planungsprozessen zu beteiligen. Beide Wettbewerbe haben inzwischen ein Ergebnis hervorgebracht. Der erste Preis des Planungsreferats für die stadtplanerische und landschaftsarchitektonische Gestaltung des Gesamtareals ging bereits im letzten Jahr an TELEINTERNETCAFÉ aus Berlin und sorgte für Euphorie und Neugier auf das neue Quartier.

Das Ergebnis des Ideenwettbewerbs des Kulturreferats für die zukünftige Nutzung und Gestaltung der Jutier- und Tonnenhalle hat dieser Stimmung allerdings einen gehörigen Dämpfer verpasst. Es konnte kein erster Platz, lediglich ein zweiter und dritter Platz vergeben werden. Aus diesen soll nun ein gemeinsames Konzept für die Hallen entwickelt werden, der noch in diesem Jahr im Stadtrat behandelt werden soll. Wo es genau hingehen wird mit dem Kreativquartier, bleibt – zumindest für die Öffentlichkeit – weiter offen. Eines ist jedoch sicher: die Planungen werfen einige wichtige Fragen auf. Kann man kreativen Raum überhaupt planen? Wie können Künstler und Kreative erfolgreich in Planungsprozesse eingebunden werden? Und wann werden Kunst und Kultur, Künstler und Kreative zu Instrumenten der Standortförderung?

Diese und weitere Fragen wollen wir bei der nächsten STADTfragen-Veranstaltung „KREATIV STATT EXKLUSIV …in welchen Nischen wächst die Kunst?“ am 26.März 2013 um 19.00 Uhr im Import Export gemeinsam mit unseren Referent_innen diskutieren.

Themen: Lisa Lampe untersucht die Lebens- und Arbeitswirklichkeit Münchner Künstler, Roman Häbler zeigt, wie sich Münchens Sprayer in urbane Räume einschreiben – und was von Deutschlands einstiger Graffitihochburg geblieben ist, Toni Schade entwirft ein Künstlerhaus anstelle des Opernpalais als Vision eines kritischen, kreativen Ortes mitten in der Stadt.

Veranstaltung auf Facebook besuchen >>>

www.muenchner-forum.de
www.stadtfragen.org
www.facebook.com/STADTfragen
www.twitter.com/STADTfragen_muc

Autorinnen: Sandra Liebmann und Anja Junghans

No Comments

Sorry, the comment form is closed at this time.

Simple Share Buttons
Simple Share Buttons