Kultur

Midsommar in Münchens Kinosälen

Jana Edelmann
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In zwei Monaten heißt es wieder eine Woche lang: sitzen, schauen, staunen. Das Filmfest läuft am 24. Juni an, dieses Jahr mit einem Schweden-Schwerpunkt. Los geht’s passenderweise am Tag der Sommersonnenwende, dem wichtigsten schwedischen Feiertag. Statt literweise Schnaps werden Filme laufen:Filmfest

Stockholm ist hip, das schwedische Bildungssystem vorbildhaft, der Sozialstaat des skandinavischen Landes des Deutschen Traum. Mode und Sozialpolitik, dafür ist Schweden bekannt. Aber für innovative Filmemacher? Dafür ist eigentlich Dänemark mit seinen Dogma-Filmen zuständig – aus Schweden hörte und sah der deutsche Kinofreund nicht viel. Das wird sich aber wenigstens für den Münchner Kinofreund bald ändern: Die Münchner Filmfestler werden das skandinavische Land mit rund 20 Filmen prominent präsentieren.

“Schweden hat zwar weniger Einwohner als Bayern, ist aber unheimlich vielseitig. Es ist eine neue Generation von sehr kreativen jungen Filmmachern herangewachsen”, versprach Festivalleiter Andreas Ströhl schon mal vorab. Die meisten der gezeigten Regisseure sind unter 30, stehen am Anfang ihrer internationalen Karriere. So zum Beispiel Andreas Öhdmann, der es mit 25 Jahren und seinem ersten Langfilm schon auf die Shortlist für den Auslandsoscar geschafft hat. Auch Dokus werden auf dem schwedischen Festivalprogramm stehen.

Besonders begeistert hat sich Ströhl aber über den älteren schwedischen Regisseur Andersson gezeigt: “Das ist der Van Gaal des Filmemachens – eigensinnig, monolithisch, weiß alles besser. Er ist eine Ausnahmeerscheinung mit ganz skurrilem Humor. Und für mich der interessanteste lebende schwedische Regisseur.” Roy Andersson ist vor allem für seine Werbefilme bekannt, er hat mehr als 300 solcher Kurzfilme abgedreht. Die besten davon werden in München gezeigt werden, außerdem sämtliche seiner Kurzfilme.

Vielleicht ist Schweden nach dem Filmfest ja um eine weitere Positivzuschreibung reicher, und wir wollen uns nicht nur so anziehen und so ausgebildet werden wie die Schweden, sonder auch solche Filme machen. Vom 24. Juni bis zum 02. Juli ist Gelegenheit, das zu überprüfen.

Mehr Infos zu den Tickets und dem Programm unter www.filmfest-muenchen.de

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