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München gegen rechts: Warum es gerade jetzt wichtig ist, zur Demo am Sonntag zu gehen

Klara Felixberger

Am kommenden Sonntag beteiligt sich auch München an den bundesweit stattfindenden Demonstrationen gegen Rechtsextremismus. Hintergrund sind die Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv: Mehrere AfD- und Werteunion/CDU-Mitglieder nahmen an einem Treffen mit bekannten Neonazis und rechtsextremen Personen teil. Dort wurde unter anderem über Vertreibungspläne von Menschen mit Migrationshintergrund diskutiert.

Nachdem in Köln und Berlin schon zehntausende demonstrierten, werden bei der Veranstaltung “Gemeinsam gegen Rechts – Für Demokratie und Vielfalt” in München ebenfalls knapp 30.000 Menschen erwartet.

Start ist um 14 Uhr am Siegestor

Geplant wurde die Demo von Fridays for Future München, mittlerweile haben sich über 200 Organisationen dem Aufruf angeschlossen, darunter zum Beispiel auch das Bellevue di Monaco. Hier kannst du dir noch bis Sonntag Flyer, Sticker und Plakate für die Demo abholen. Los geht es um 14 Uhr am Siegestor – dort wird die Strecke auch enden, so viel ist sicher. Laut Berichten der SZ und der AZ ist es den Demo-Organisierenden wichtig, dass die Teilnehmer:innen und Sprecher:innen die Zivilgesellschaft widerspiegeln. Ganz egal, welche Berufe oder welche unterschiedlichen Meinungen die Münchner*innen haben: Hier geht es um den Zusammenhalt gegen Rechts. Reden von Parteimitglieder soll es nicht geben. Dafür gibt es ein breites Programm an Musik-Acts, darunter KAFVKA, Ebow und DJ Mindsight. Auch einzelne Aktivist:innen sollen auf der Bühne sprechen.

Zwischenziel der Demostrecke: Das Verbindungshaus der rechtsextremen Danubia

Mittlerweile ist die Route bekannt: Sie geht über die Leopoldstraße über die Münchner Freiheit bis zur Potsdamerstraße: Dort soll der Zug am Verbindungshaus der Burschenschaft Danubia vorbeiziehen. Grund dafür: Die Verbindung steht für den starken Zusammenhang der AfD mit gesichert rechtsextremen Akteuren. Die Studenten der Danubia werden vom Bayerischen Verfassungsschutz beobachtet und als “rechtsextrem” eingestuft. Die schlagende Verbindung gehört schon seit mehreren Jahrzehnten dem rechtsextremistischen Spektrum an. Alumni waren Mitglieder der NPD und sogar der NSDAP. Heute gehört unter anderem der AfD-Landtagsabgeordnete Benjamin Nolte zu den “Alten Herren” der Danubia. Studenten der Verbindung fielen zuletzt bei den Bauerndemos mit der antisemitischen Landvolksfahne auf.

Jetzt gilt es, Zeichen zu setzen

Die Entwicklungen rund um die AfD sind besorgniserregend. Die Ideologien und Pläne von rechtsextremistischen Personen und Parteimitgliedern stellen eine grundlegende Gefahr für die Demokratie dar, wie wir sie kennen. Diese Ansichten dürfen auf keinen Fall verharmlost werden: Spätestens wenn marginalisierte Gruppen in diesem Ausmaß angegriffen werden oder der unabhängige Journalismus derart in Frage gestellt wird, müssen unsere Alarmglocken klingeln. Es ist allerhöchste Zeit, dass alle Menschen, denen die Zukunft der heutigen Demokratie am Herzen liegt, zusammenfinden und ein klares Zeichen setzen. Es ist in Ordnung, Angst zu haben, es ist in Ordnung, politisch unsicher zu sein, aber eins sollte unsere Gesellschaft gelernt haben: Die Geschichte darf sich nicht wiederholen! 

Daher pack deine Freund:innen und Familie ein, bastelt Schilder und kommt zur Demo! Falls du alleine unterwegs bist und dich unwohl fühlst, melde dich bei verschiedenen Vereinen oder Kollektiven wie zum Beispiel dem Slutwalk München, damit du dich dort Gruppen anschließen kannst.

 

In diesem Sinne – bis Sonntag!

Beitragsbild: Arthur Edelmans/Unsplash

Bild der Demoroute: Fridays for Future München

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