Leben

München und der Kaiser von Brasilien

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Was die Landeshauptstadt und Dom Pedro, den Halodri aus Lateinamerika verband, ist Weniges. Aber das ist segenreich. Namensgebend für den Dom-Pedro-Platz in der Nähe des Waisenhauses in Neuhausen war Dom Pedro I., von 1822 bis 1831 Kaiser von Brasilien. Seine erste Ehe verlief nicht glücklich – Dom Pedro belog und betrog seine Gemahlin. Nachdem sie gestorben war vermählte er sich mit Prinzessin Amalie von Leuchtenberg, Enkelin von Maximilian I. von Bayern. Anlässlich dieser Heirat stiftete er 40.000 Gulden für die Aussteuer von Waisenmädchen.

Das Ensemble um den Dom-Pedro-Platz mit Christuskirche, Waisenhaus, Dom-Pedro-Schule und dem Altenheimkomplex des Heiliggeistspitals entstand Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Heiliggeistspital-Stiftung, die älteste Stiftung Münchens, ist eng mit der Stadtgründung verbunden. Vielleicht begrüßt uns deshalb das Münchner Kindl am Eingang des Altenheims. Die Stiftung geht auf ein Pilgerhaus zurück, das 1208 errichtet wurde und zwar neben der heute noch intakten Heiliggeist-Kirche am Viktualienmarkt. Nach einer wechselvollen Geschichte erhielt das Altenheim, das heute unter der Regie der Münchenstift steht, 1907 seinen jetzigen Standort am Dom-Pedro-Platz. Die derzeitige Sanierung des Altenheims soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Teilweise wird das Heim bis heute durch den Stiftungswald Forstkasten und das gleichnamige Ausflugsgasthaus mit seinem beliebten Biergarten finanziert: Acht Prozent jeder verkauften Mass Bier fließen in die Stiftung.

Helga Voigt erzählt diese und mehr Geschichten am Samstag, den 7. November, bei ihrer Stattreisen-Führung durch Neuhausen. Für die Teilnahme ist keine Anmeldung erforderlich. Der Preis beträgt neun Euro (ermäßigt sieben). Die Führung startet um 14 Uhr am Rotkreuzplatz in der Donnersbergerstraße am Maibaum.

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