Aktuell, Leben, Nachhaltigkeit, Wohnen trotz München

Nachhaltig in München mit k(l)einem Geldbeutel

Eine Solaranlage auf dem eigenen Dach, das brandneue Elektroauto von Tesla in der Garage, ein Wocheneinkauf im Bio-Markt mit dem Warenkorb voller Lebensmittel in Demeter-Qualität: Am Trend zu mehr Nachhaltigkeit kommt man besonders in der medialen Welt nicht mehr vorbei.

Doch die Überlegung, sich dies zum Vorbild für das eigene klimabewusstere Handeln zu nehmen, mündet nicht selten in Frustration und der Erkenntnis, dass diese Art des nachhaltigen Lebens ein Privileg ist. Denn ein eher spärlich gefülltes Konto ist gerade im teuren München keine Rarität und über die Mittel zum nächsten Bio-Bauernhof zu gelangen (was per Auto auch nicht unbedingt umweltfreundlich ist), verfügt leider auch nicht jede*r von uns.

Daher ist es höchste Zeit, dass du in die Welt der wortwörtlich sparsamen Nachhaltigkeit im Raum München eingeführt wirst, die es uns ermöglicht, die größten Umweltsünden im Alltag und sogar in der konsumorientierten Weihnachtszeit auch mit k(l)einem Geldbeutel zu umgehen.

Advent, Advent der Zähler rennt…

Den wohl größten Dämpfer erhält die Öko-Bilanz durch unseren Energieverbrauch – Und der ist gerade in dieser Jahreszeit, Lichtmangel und Kälte sei Dank, so hoch wie nie.

So ist es im Allgemeinen natürlich gerade um Weihnachten “dem Fest der Lichter“ schon ein großer Fortschritt, auf Energiesparlampen umzusteigen und unnötige Beleuchtung gänzlich zu vermeiden.

Aber vom abstrakten Stand an Kilowattstunden auf dem Stromzähler konkrete Schlüsse auf unseren Energieverbrauch in Alltagssituationen zu ziehen, dürfte nicht wenige vor ein Rätsel stellen. Daher bieten die Stadtwerke München größtenteils kostenfreie Energieberatungen per Telefon oder vor Ort an, wodurch dir mit individuellen Tipps zu bewusst reduzierter Energienutzung verholfen werden soll.

Ohne auf Komfort verzichten zu müssen, lässt sich so jede Menge Energie einsparen – bei den steigenden Strom- und Gaspreisen auch gut für unser Konto.

Zenit(h) an sparsamer Mobilität

Frische Luft, ein wenig moderate Bewegung, kaum finanziellen Aufwand und ein schnelles Vorrankommen: All das hält das gute alte Rad bereit. Dank organisiertem Winterräumdienst kann man sich auch in der kalten Jahreszeit warm eingepackt auf Münchens flache Fahrradwege trauen. Beim jährlich stattfindenden Radl-Flohmarktfindest im “Zenith“ erreichst du eben jenen garantiert an Sparsamkeit. Dort findest du sicher einen passenden Drahtesel ohne dabei zu tief in die Tasche greifen zu müssen.

Mit einem Lastenrad, wie du es dir vom Sharing-Pool der Stadt München leihen kannst, kannst du auch größere Einkäufe günstig und klimaneutral nach Hause transportieren.

Weg mit dem Einweg!

Die Diskussion wer den Müll nach draußen bringt, ist leider nicht das einzig Problematische am hohen Abfallaufkommen unserer Haushalte.

Allein in München landen tagtäglich etwa 190.000 Einwegkaffeebecher in der Tonne oder noch schlimmer auf unseren Straßen.

Eine Zahl, die sich schnell nach unten korrigieren ließe, indem für den Coffee-to-go der eigene Becher mitgebracht würde. Mit deinem Pendant zur Pappversion bist du nicht nur individueller unterwegs, sondern erhältst vielerorts auch satte Rabatte auf dein Heißgetränk – So lässt sich übrigens auch das bevorstehende Glühwein-Hopping um einiges nachhaltiger gestalten.

Auch im Winter will neben Kaffee auf ausreichend Hydration geachtet sein – an der Auswahl schöner Flaschen für unsere tägliche Ration Wasser mangelt es dabei nicht. Scheitern dürfte der Versuch, den Plastikflaschen fernzubleiben wohl eher, wenn die Wasserreserven sich dem Ende neigen… der Tag aber noch lange nicht. Sollte dir diese Situation bekannt vorkommen, ist es eine Überlegung wert, dir online einen Refill-Sticker zuzulegen. An der Aktion beteiligte Niederlassungen füllen deine Flasche kostenlos mit Leitungswasser auf – ein Paradebeispiel an nachhaltiger Sparsamkeit.

Eine Karte der Refill-Stationen in München findest du hier.

Weil Essen nicht in den Müll gehört!

235 Euro pro Kopf und Jahr sollen laut Forschern an Lebensmitteln in die Tonne wandern – Ein Betrag bei dem nicht nur jedem Sparfuchs das Herz bluten dürfte. Dahinter verbergen sich nämlich rund 85kg an Lebensmitteln, wovon ein Großteil fatalerweise noch genießbar wäre.

Daher wurde mit den sogenannten Fairteilern ein ebenso einfaches wie sinnvolles Konzept geschaffen: Hier können überschüssige, aber noch genießbare Lebensmittel abgelegt werden, an denen sich dann jede*r kostenlos bedienen kann.

Hier findest du Fairteiler in deiner Nähe.

Eine andere Form der Lebensmittelrettung bietet die App “ToGoodToGo. Da bereits einige Münchner Lokale mit an Bord sind, findest du hier in den Abendstunden eine große Auswahl an Leckereien, die ansonsten mit Ladenschluss in der Tonne landen würden.

Vielleicht lässt sich das teure Weihnachtsessen dieses Jahr so elegant umgehen, ohne dabei auf den kulinarischen Genuss verzichten zu müssen.

Shoppen bis die Kreditkarte glüht?

Gerade jetzt lohnt es sich einen kritischen Blick auf unser Konsumverhalten zu werfen, denn zu Weihnachten scheint dieses vielerorts ein exponentielles Wachstum anzunehmen.

Dabei versprüht Selbstgemachtes einen Charme, gegen den Gekauftes nicht ankommt – und damit meine ich nicht nur das gesparte Geld. Solltest du aber nicht über die Ausstattung verfügen, um du dein Handwerkstalent voll und ganz ausleben zu können, lassen sich imHaus der Eigenarbeit” Räume und Geräte zeitweilig mieten.

Und sich ständig mit Neuem einzudecken muss sowieso nicht sein: Unsere alten Schätze haben eine zweite Chance verdient. In sogenannten “Repair-Cafés” kannst du kostenfrei vom Wissen Freiwilliger profitieren, Kaputtgeglaubtes reparieren und nebenbei noch die Freude am Upcycling entdecken.

Das Angenehme lässt sich wie ihr seht ganz leicht mit dem Nützlichen verbinden und mit diesen Tipps wirtschaftet ihr so nicht nur nachhaltig für den eigenen Geldbeutel sondern auch fürs Klima.


Beitragsbild: Visual Stories || Micheile on Unsplash

1Comment
  • Genevieve Cory
    Posted at 20:53h, 07 März

    >>Mit einem Lastenrad, wie du es dir vom Sharing-Pool der Stadt München leihen kannst, kannst du auch größere Einkäufe günstig und klimaneutral nach Hause transportieren.

    Welcher Pool? Wo? Ich kenne nur einen und das ist neu und auf Familien beschränkt – https://muenchenunterwegs.de/gofamily/ – oder sind die Freien Lastenradl gemeint, die kein Angebot der Stadt sind? Das wäre https://freie-lastenradl.de/

Post A Comment

Simple Share Buttons
Simple Share Buttons