Kultur, Nach(t)kritik
Nostalgie mit Beigeschmack
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Yasjin Bey. Dante Beze. Boogie Man. Ein Gesicht. Viele Namen. Am ehesten klingeln dürfte es allerdings bei dem Namen „Mos Def“. Am Donnerstag also stand mit – „Might Mos Def“ – wieder ein hochkarätiges Hip-Hop-Konzert in München auf dem Programm.
Vor 14 Jahren veröffentlichte der Rapper und Schauspieler Dante Terrell Smith mit „Black on Both Sides“ sein fantastisches Debütalbum. In den darauf folgenden Jahren arbeitete der Künstler – unterbrochen von Filmen wie „Per Anhalter durch die Galaxis“ oder „The Italian Job“ – mit Musikern wie Busta Rhymes, Talib Kweli oder Diamond D zusammen. Ein richtiges Großkaliber also. Und wie es sich für ein Großkaliber des Hip-Hops gehört, lässt er sich Zeit.
Geschlagene 1,5 Stunden beruhigt sein DJ die Menge mit „YASIIN BEY A.K.A MOS DEF IS ON HIS WAY“-Rufen. Als dieser schließlich doch die Bühne betritt und von Allüren motiviert Regieanweisungen an den Lichttechniker gibt, bleibt irgendwie doch ein fader Beigeschmack. Und trotzdem: auf der Bühne steht Mos Def. Der Rapper präsentiert nicht nur Buntes aus seinem gesamten Werk, sondern auch Tanzeinlagen zu äthiopischen Jazz aus den 70ern und psychodelischem Classic-Rock. Klingt ein bisschen random? War es auch. Und doch irgendwie herrlich erfrischend.
Das Publikum zeigt sich gnädig und doch scheint der gebürtige New Yorker hinter einer Glasscheibe zu rappen. Wie in einem kleinen Aquarium eingesperrt, schwimmt der Rapper in seiner Hip-Hop-Geschichte von Track zu Track. Auch wenn der Flow seiner Stimme von diversen Effekten auf seinem Mikrofon vermischt wird – Yasiin Bey kann´s immer noch. Die lange Wartezeit macht der Rapper mit einer zweistündigen Performance wieder gut, so dass sich die angespannte Stimmung zwischen Publikum und Künstler im Laufe des Abends dann doch noch löst. Zurück bleibt ein wenig Nostalgie im Wert von 40€, die Ohrwurm-Klassiker („Auditorium“) und der Wunsch, Yasiin Bey demnächst ein bisschen lockerer zu sehen.
Fotos: © Sebastian Gabriel
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