Kurios, Leben

Skistöcke aus Bambus? Wir haben nachgefragt.

Alexander Maria Dhom
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Skisöcke. Eigentlich relativ emotionslose Produkte. Dies trifft jedoch nicht auf die “Stegga” zu. Hinter dem Namen stehen Max und Dominikus, die ab Januar 2013 ein neues Produkt auf den Markt bringen: Skistöcke aus Bambus. Wir haben die beiden zum Interview getroffen.

Stegga_Team

Ihr kommt beide aus Riedering bei Rosenheim. Wie habt ihr euch kennengelernt?

Dominikus
: “Wie man sich halt auf dem Dorf  kennen lernt“ im Trachtenverein natürlich.”
Max: “In der dortigen Jugendgruppe haben wir schon immer zusammen einiges organisiert und gemerkt, wie gut wir harmonisieren, wenn es darum geht etwas anzupacken und etwas zu bewegen.”


Wenn ihr mal nicht gerade Skistöcke baut oder Bambus fällt – Wie vertreibt ihr eure Freizeit?

 

Max: “Dominikus ist der Extremsportler schlechthin: neben Ski- und Telemarkfahren ist er ganz nebenbei auch noch Gleitschirmlehrer und Tandempilot. Auserdem hat sich Dominikus gerade seinen Traum verwirklicht und mit seiner Familie zusammen einen alten Bauernhof gekauft und wieder hergerichtet – da gibt es natürlich immer etwas zu tun!”
Dominikus:  “Max ist da nicht minder aktiv, jedoch auf ganz andere Art und Weise. Er hat nebenbei noch eine kleine Firma für Web-Design und zieht als Fotograf um die Häuser. Außerdem ist er im Moment noch in einem zusätzlichen Masterstudium in München gefangen. Eines haben wir beide gemeinsam: wir arbeiten als Ingenieure, der eine als Holzbau-, der andere als Maschinenbauingenieur.”


 

Stegga_Sprung

Wie kommt man auf die Idee, Skistöcke aus Bambus zu bauen und diese dann auch noch „Stegga“ zu nennen? Was steht hinter der Idee?

Dominikus
: “Bei meinen Abfahrten mit den Telemarkskiern habe ich immer wieder die handelsüblichen Skistrecke zerstört. Das ging mir irgendwann so auf die Nerven, dass ich aus lauter Frust einfach mal Opas alte Bambusstecke genommen habe und auf die Piste damit ging. Neben der Beobachtung, dass die einfach nicht kaputt gingen, viel mir auf, wie elasig die eigentlich aussehen und wie gut der Style der Bambusstöcke zu unserer grundsätzlicher Einstellung passen: absoluter Respekt vor und eine tiefe Beziehung zur Natur, Interesse und Begeisterung für alte und bewährte Materialien.”
Max: “Warum also nicht selber Bambusstöcke bauen? Zusammen haben wir uns ein Konzept überlegt, wie man die Bambusstöcke wieder zum Leben erwecken könnte. Einfach die alten Stöcke nachzubauen war aus sicherheitspolitischer Sicht nicht möglich – inzwischen gibt es eine Norm, die die Bambusstöcke quasi aus dem Verkehr zieht. Außerdem wollten wir unserem Produkt ein modernes, jugendliches Gesicht geben und kein reines „Nostalgie“-Produkt erschaffen.”
Dominikus: “Ãœber den Namen haben wir eigentlich gar nicht nachgedacht, der lag einfach auf der Hand. Dort, wo wir herkommen, heißen die einfach Stegga, und unser Produkt soll ruhig auch einen Bezug zum Alpenraum haben.”

 

Woher bezieht ihr eure Bambusstöcke?

 

Dominikus: “Im Moment beziehen wir unsere Bambusstöcke über einen Importeur, zu dem wir absolutes Vertrauen haben. Denn uns ist absolut wichtig, dass der Bambus ökologisch angebaut wird, dabei keine Kinderarbeit zum Einsatz kommt und der Bambus nicht mit Pestiziden oder ähnlichen Chemikalien behandelt wird. Dies wird bei unserem Importeur übrigens regelmäsig vom Öko-Insitut in Köln geprüft.”

 

 

Ist Bambus wirklich vergleichbar widerstandsfähig wie gängige Materialien?

Max: “Jein. Gewisse mechanische Eigenschaften sind sogar besser als bei Aluminium oder bei Kohlefaser. Trotzdem mussten wir uns einige Gedanken machen, wie wir beispielsweise die Bruchschlagfestigkeit so hinbekommen, wie wir das gerne hätten. Wenn man mit einem herkömmlichen Bambusstock auf eine harte Kante schlägt, kann es vorkommen, dass dieser aufplatzt. Da das ja beim Skifahren durchaus mal vorkommen kann, haben wir uns etwas einfallen lassen, wie wir das verhindern können.”
Dominikus: “Auch das Verhalten des Bambusstocks beim Bruch haben wir durch einige technische Kniffe entscheidend beeinflusst und somit sind wir in der Lage, die aktuellen Sicherheitsanforderungen, die für Skistöcke gelten, zu erfüllen. Ãœbrigens haben wir diese Erfindungen bereits zum Patent angemeldet!”

 

Ab wann und wo werden die Stöcke erhältlich sein?

 

Max: “Die Stöcke wird es ab Januar 2013 geben, vorher hoffen wir noch unser Zertifikat vom TÃœV-Süd zu bekommen!”

 

Am 4. Dezember fällt die Entscheidung aber den ISPO Brand New Award, für den Ihr euch beworben habt. Wie seht ihr eure Chancen?

 

Dominikus: “Haha ja, da haben wir uns einfach mal beworben. Wir glauben, dass wir da wirklich eine witzige Idee hatten und dass das durchaus auch innovativ ist. Und nagelneu sind wir auch.”
Max: “Für uns ist dieser Award einfach ein Test, wie unsere Idee so ankommt. Wir erhoffen uns da jetzt nicht, dass wir dadurch den internationalen Durchbruch oder ähnliches schaffen. Aber vielleicht ergäbe sich ja bei unserem Stand auf der ISPO der ein oder andere interessante Kontakt.”

Dominikus: “Genau, und für alle, die für uns auf der Facebook-Seite der ISPO abstimmen: ihr könnt euch ein Freibier an unserem Stand abholen!”

HIER findet ihr Stegga auf Facebook:

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